Rennen der Entscheidung für Räikkönen?
Letzte Ausfahrt Silverstone: Für Pechvogel Kimi Räikkönen geht es beim Grand Prix von Großbritannien am Sonntag schon um alles oder nichts...
(Motorsport-Total.com/sid) - Letzte Ausfahrt Silverstone: Für Pechvogel Kimi Räikkönen geht es beim Grand Prix von Großbritannien am Sonntag schon um alles oder nichts. Sollte der Finne im McLaren-Mercedes erneut mit einem technischen Defekt auf der Strecke bleiben, wäre der "Iceman" vermutlich endgültig nur Zuschauer im Titelrennen zwischen Weltmeister Fernando Alonso und Michael Schumacher.

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Ob Räikkönen wirklich noch Lust verspürt, bei McLaren-Mercedes zu bleiben?
Besonders der jüngste Ausfall wegen eines defekten Hitzeschildes am "Silberpfeil" vor knapp zwei Wochen in den Straßenschluchten von Monte Carlo setzt dem 27 Jahre alten McLaren-Mercedes-Piloten noch kräftig zu: "Man muss nach vorne schauen. Aber es ist immer ganz bitter, wenn man so eine gute Siegchance wie ich in Monaco hat, aber nicht ins Ziel kommt", erklärte Räikkönen.#w1#
In Silverstone soll es mit dem ersten Saisonsieg nun endlich klappen. Räikkönen macht sich Mut: "Dort war ich auf meiner besten Runde bei den Testfahrten im April 1,5 Sekunden schneller als im Rennen 2005." Auch in Monaco überzeugte sein MP4-21 durch einen sehr guten Speed.
Doch seine derzeitige Unzufriedenheit - Räikkönen bewältigte seinen Frust unmittelbar nach dem Ausfall von Monaco auf der Jacht eines Kumpels und nicht im Motorhome - ist allgegenwärtig und heizt die Spekulationen über einen Abgang zu Ferrari nach der Saison an. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen glaubt, dass 2006 ein Schicksalsjahr für seinen Landsmann ist: "Wenn das Auto nicht mehr so überragend sein sollte, wäre das eine sehr kritische Situation für ihn."
Mercedes-Sportchef Norbert Haug glaubt nicht, dass Räikkönens Pechsträhne den Finnen zu Ferrari treibt: "Es ist noch nicht allzu lange her, da ist Kimi in einem Team gefahren, das sechs Rennen hintereinander gewonnen hat", sagte Haug. Doch er weiß auch, dass nur die Wettbewerbsfähigkeit des Teams im Kampf um die WM-Krone Räikkönen längerfristig binden kann.
Vor dem achten von 18 Rennen hat Räikkönen auf Platz drei der WM-Wertung aber schon 37 Punkte Rückstand auf Alonso. Selbst der Spanier hat Mitleid mit dem "Iceman": "Räikkönen trifft es hart, zumal er so schnell unterwegs ist", meint der Renault-Pilot. Der Frust beim Vizeweltmeister von 2003 und 2005 sitzt auch deshalb tief: "Kimi ist sehr sensibel und zeigt nur im Auto seine Gefühle", sagte McLaren-Teamarzt Aki Hintsa in der 'Sport Bild' über seinen Landsmann.

