Rennen der Abschiede für Williams in Brasilien

Der Grand Prix von Brasilien bedeutet für Williams Abschied nehmen von Mark Webber und Cosworth - Auto seit China und Japan unverändert

(Motorsport-Total.com) - Nach der erfolglosesten Saison der Teamgeschichte - in Zahlen: momentan WM-Platz acht mit mageren elf Punkten - bedeutet das bevorstehende Finalrennen in Brasilien für Williams auch Abschied nehmen: einerseits von Motorenhersteller Cosworth, der keine Zukunft in der Formel 1 hat, andererseits aber auch von Mark Webber, der zu Red Bull Racing wechseln wird.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Bye, bye, Mark! Webber verabschiedet sich nach zwei Jahren von Williams...

"Interlagos wird aus zwei Gründen bedeutend für uns", erklärte Technikchef Sam Michael. "Erstens ist es Marks letzter Auftritt für Williams. Er hat in den vergangenen beiden Jahren viel geleistet, nicht nur auf der Rennstrecke, sondern er war auch ein toller Teamplayer. Wir wünschen ihm alles Gute. Außerdem ist es Cosworths letztes Rennen mit Williams, und wir danken auch ihnen für ihre Bemühungen in diesem Jahr."#w1#

Michael wünscht sich Punkte zum Saisonausklang

"Es war für uns mit Sicherheit nicht das beste Jahr..." Sam Michael

"Für alle Beteiligten wäre es daher ein passender Lohn, zum Abschluss wenigstens noch ein paar Punkte zu holen", gab er weiter zu Protokoll. "Es war für uns mit Sicherheit nicht das beste Jahr, aber wir haben aus unseren Fehlern in Sachen Zuverlässigkeit und Performance viel gelernt und haben alle Hände voll damit zu tun, das mit dem 2007er-Auto umzusetzen, mit dem wir wieder zu einem Spitzenteam werden wollen."

Webber betonte, es sei "eine lange und schwierige Saison" gewesen, "aber wir werden noch einmal alles geben, um das Maximum aus dem Paket herauszuholen. Interlagos ist mein letztes Rennen für das Team, da wünsche ich mir natürlich ein gutes Resultat. Die Atmosphäre dort ist immer fantastisch, die Brasilianer stehen voll hinter ihren Fahrern. Die Strecke ist einzigartig, sehr wellig und mit einer kurzen Rundenzeit, daher erwarte ich im Qualifying extrem knappe Abstände", so der Australier.

Auch Nico Rosberg empfindet Brasilien als "großartig": "Ich bin die Woche vor dem Rennen in Rio, um mich an den Zeitunterschied zu gewöhnen, und die Stadt ist fantastisch. Ich habe zu surfen gelernt, was lustig war", sagte er. "Die Strecke ist neu für mich, ich muss also schnell lernen. Am Mittwoch werde ich daher mit meinen Ingenieuren eine Runde laufen. Ansonsten werden wir hoffentlich so stark sein wie in Japan, wenn auch die Reifen so mitspielen wie in Suzuka."

Hohe Benzinlast kostet weniger Zeit als anderswo

"Interlagos ist eine tolle Strecke mit Überholmöglichkeiten." Sam Michael

Michael fügte an: "Interlagos ist eine tolle Strecke mit Überholmöglichkeiten, vor allem wegen der zwei Geraden und der Steigungen. Die Balance in den Kurven, die auf die Geraden führt, ist sehr wichtig. Die lange Boxengasse und das geringe Handicap durch viel Benzin beeinflussen die Strategie und die Wahl der Reifenmischung. In Jerez haben wir mit Bridgestone gearbeitet, um zwei Reifentypen auszuwählen, die für die Bedingungen in Brasilien passend sein sollten", so der Australier.

Abschließend meldete sich noch Cosworth-Motoreningenieur Simon Corbyn zu Wort: "Der Grand Prix von Brasilien 2006 ist wahrscheinlich Cosworths letzter als Motorenhersteller in der Formel 1. Ziel des CA2006-Programms war es von Anfang an, die Messlatte für die 2006er-V8-Motoren zu setzen. Wir glauben, dass wir das in Sachen Leistung, Zuverlässigkeit und technischen Support für Williams erreicht haben", teilte er mit.

Und weiter: "Mark Webber wird mit einem ganz frischen Series-6-Motor ins Wochenende gehen, kann daher einen Motorenrhythmus fahren, der speziell für Brasilien ausgearbeitet wurde - wir können das ganze Rennen hindurch über 20.000 Umdrehungen pro Minute freigeben. Cosworth wird ans Äußerste gehen, um unseren 176 Siegen in 39 Jahren Formel 1 einen weiteren hinzuzufügen", meinte der selbstbewusste Brite abschließend.