• 10.06.2009 19:05

  • von Stefan Ziegler

Renault: "Wir wollen die Kontrolle zurück"

Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn sprach sich in der französischen Nationalversammlung für einen größeren Anteil an den Formel-1-Einnahmen aus

(Motorsport-Total.com) - Schon seit geraumer Zeit ist den in der Formel 1 engagierten Teams die Einnahmenverteilung ein großer Dorn im Auge. Während die Rennställe Jahr für Jahr mit Teilsummen abgespeist werden, fließt ein Großteil der Gelder in andere Taschen und kommt nicht denjenigen zugute, die letztendlich für Action auf der Rennstrecke sorgen. Diesen Punkt kritisierte Renault-Präsident Carlos Ghosn, als er in Paris einer Anhörung der französischen Nationalversammlung beiwohnte, und forderte klare Regeln.

Titel-Bild zur News: Dino Toso

Bei Renault ist man mit den Zuständen in der Formel 1 nicht sonderlich zufrieden...

"Wir sorgen für die Show, wir liefern die Technologie, wir stellen die Motoren bereit und nehmen die Fahrer unter Vertrag. Wenn wir schon die Chose schmeißen, dann sollten die Einnahmen aus der Formel 1 auch an uns zurückfließen", erklärte Ghosn vor den Abgeordneten in Paris, wo auch der Automobil-Weltverband FIA seine Zentrale hat, mit dem die Teams in einen heftigen Streit über die Zukunft der Rennserie verstrickt sind.#w1#

Ghosn forderte eine größere Gewinnbeteiligung für die Rennställe und prangerte die gegenwärtige Gelderverteilung an. "Heutzutage müssen wir dafür bezahlen, um an der Formel 1 teilnehmen zu dürfen. Das ist einfach nicht normal", meinte das Renault-Oberhaupt. "Mittelsleute haben mittlerweile genug Geld damit angehäuft. Wir wollen die Kontrolle über die Formel 1 zurück", so Ghosn.

Vor allem aber stört sich der 55-Jährige an den geplanten Regeländerungen in der Formel 1 - momentan steht gar im Raum, dass Renault nach dieser Saison aus der Serie ausscheiden könnte. In Paris sprach sich Ghosn klar gegen ein unterschiedliches Reglement aus. "Wir möchten, dass die Regeln für alle Beteiligten gleich sind", wird der Renault-Chef von 'AFP' zitiert.