Renault will Platz sechs in der Fahrer-WM

Für Renault sind fast alle WM-Entscheidungen schon gefallen, nur Youngster Heikki Kovalainen soll noch an Robert Kubica vorbeiziehen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Italien-Grand-Prix hatte Robert Kubica schon zwölf Punkte Vorsprung auf Heikki Kovalainen, vor dem WM-Finale in gut einer Woche in São Paulo beträgt sein Polster aber nur noch fünf Zähler. Zwar müsste Kovalainen selbst bei einem Ausfall des polnischen Teamkollegen von Nick Heidfeld mindestens Vierter werden, aber das ist ja zumindest nicht ganz unmöglich.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen könnte theoretisch noch Sechster der Fahrerwertung werden

Für das Renault-Team ist dieser Positionskampf jedenfalls der letzte verbliebene Anreiz in der laufenden Weltmeisterschaft, denn Rang drei bei den Konstrukteuren könnte das Williams-Team den Franzosen nur noch mit einem Wunder abspenstig machen und der achte Rang in der Fahrerwertung von Giancarlo Fisichella steht ebenfalls auf einem recht gesunden Fundament - sechs Punkte Vorsprung auf Nico Rosberg sind ein beruhigendes Polster.#w1#

Kubica ist noch in Reichweite

"Es geht noch darum, ein möglichst gutes Rennen hinzulegen und für die Fahrer so viele Punkte wie möglich mitzunehmen." Steve Nielsen

Daher konzentriert sich nun alles auf Kovalainen, wie Teammanager Steve Nielsen ankündigt: "In der Fahrer-WM ist noch nicht alles fest - mit einem guten Rennen kann Heikki Kubica noch einholen. In der Konstrukteurs-WM ist alles klar, da sind wir Dritter, aber es geht noch darum, ein möglichst gutes Rennen hinzulegen und für die Fahrer so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", sagte der Brite nach seiner Rückkehr aus Asien.

Auch sonst ist Brasilien für Renault eigentlich nur noch eine reine Pflichtveranstaltung, denn die Weiterentwicklung des R27 wurde bereits vor Wochen stillgelegt und auch sonst kann man in diesem Jahr beim letzten Rennen nicht mehr viel drehen - wegen der Homologierungsregel fällt sogar die Option weg, die Motoren, die danach ja logischerweise kein Rennen mehr bestreiten müssen, bis zum Anschlag auszureizen.

"Man kann mit dem Motor nichts mehr riskieren wie in den vergangenen Jahren, unsere Chassisentwicklung ist auch seit einiger Zeit eingefroren", erklärte Alan Permane, hinter Pat Symonds die Nummer zwei in Renaults Ingenieursstab. "Theoretisch kann man noch strategisch etwas probieren, mal einen Zwischensprint einlegen und dann Material schonen, daraus etwas für nächstes Jahr lernen, aber ehrlich gesagt macht das keinen großen Unterschied."

Fuji-Podium war für die Moral wichtig

"Wenn es in einem Jahr nicht so läuft, dann arbeitet man ja nicht weniger hart, aber man wird für die Arbeit nicht belohnt." Alan Permane

Als besonders wichtig schätzt Permane dafür den Podestplatz durch Kovalainen in Fuji ein, der erste im Jahr eins nach zwei Doppel-WM-Titeln en suite: "Wenn es in einem Jahr nicht so läuft", philosophierte er, "dann arbeitet man ja nicht weniger hart, aber man wird für die Arbeit nicht belohnt. Es war daher sehr wichtig, dass Heikki auf dem Podium stand und sich bei den zwei Fabriken in England und Frankreich bedanken konnte. Dadurch ging ein Ruck durch das Team, gar keine Frage."

"Auch für Heikki war das sehr wichtig. Er hat sich intensiv mit sich selbst auseinandergesetzt; wir haben ihm geholfen, wo wir können - und er hat es letztendlich umgesetzt", lobte Permane den 25-Jährigen, der gute Karten hat, auch 2008 im Team bleiben zu dürfen. "Inzwischen ist er fast schon eine Nervensäge, weil er dauernd im Büro steht und sich voll reinhängt! Er gibt wirklich alles, er hat es sich verdient."