Renault will in Magny-Cours zurückschlagen
Nach dem enttäuschenden Rennen in Indianapolis will Renault beim Heimrennen in Magny-Cours zurückschlagen und einen vollen Erfolg einfahren
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso stand in Indianapolis zum ersten Mal in dieser Saison nicht auf dem Podium, musste sich angesichts der drückenden Bridgestone-Überlegenheit mit dem fünften Platz zufrieden geben. Damit schrumpfte sein Vorsprung auf Michael Schumacher in der Weltmeisterschaft auf 19 Punkte, was er jedoch in Magny-Cours wieder ändern will.

© Renault
Das Renault-Team möchte vor eigenem Publikum den Grand Prix gewinnen
"Es lief gleich zu Beginn der Saison viel besser, als wir erwartet hatten", so der Spanier. "Wegen der vielen Regeländerungen machten wir uns etwas Sorgen, weil wir mit einem brandneuen Auto und einem völlig neu konzipierten V8-Motor starteten. Doch das Team leistete den Winter über großartige Arbeit, so dass wir zum ersten Rennen perfekt vorbereitet antraten. Das legte den Grundstein für den außergewöhnlichen Saisonstart."#w1#
2005 war Alonso in Magny-Cours souverän
An seinen Magny-Cours-Sieg im Vorjahr hat er gute Erinnerungen: "Das war ein fantastisches Rennen im Vorjahr, eines meiner besten bisher. McLaren war zu diesem Zeitpunkt sehr stark, doch wir konnten den Großen Preis von Frankreich aus eigener Kraft verdient gewinnen. Es war ein perfektes Rennen mit großartiger Atmosphäre. Die Zuschauer waren begeistert - genau wie ich. Auch deswegen bin ich sehr stolz auf diesen Sieg."
Nun will er den Hattrick der Renault-Heimrennen in Spanien, Großbritannien und Frankreich: "Aus meiner Warte gesehen, also aus dem Fahrerlager, ist es eigentlich ein ganz normales Rennen. Aber alle Franzosen in unserem Team sind vor ihrem Heimrennen unheimlich aufgeregt und besonders motiviert. Diese Stimmung überträgt sich auf mich: Ich will besser fahren als jemals zuvor und für sie, unser französisches Team, aber auch für Michelin und 'elf' gewinnen."
"Es gibt in Magny-Cours einige Highspeedkurven und du brauchst gute Traktion", fügte er an. "Beides liegt dem Renault R26. Zu unserem Auto und auch zu den Michelin-Reifen müsste die Strecke passen. Es gibt hier zwei Schikanen, die mir sehr viel Spaß machen, weil sie im fünften oder sechsten Gang gefahren werden und in dieser Form auf keiner anderen Strecke vorkommen. Magny-Cours hält also einige einmalige Herausforderungen bereit."
Alonso wegen der Punktesituation unbesorgt
Auf die Frage, ob er denn nach der Schlappe in den USA die alte Hackordnung nun wiederherstellen kann, antwortete er: "Eindeutig, ja! Ich habe vor Indy vier Rennen in Folge gewonnen, aber immer gesagt, dass die Weltmeisterschaft noch nicht entschieden ist. Das klang nach Zweckpessimismus, aber selbst der Vorsprung von 25 vor Indy bedeutete nicht, dass wir automatisch Weltmeister werden."
"Jetzt liege ich immer noch 19 Zähler vorn, und deswegen brauchen wir auch nicht zu befürchten, diese Führung bald zu verlieren. Man muss die WM immer als Ganzes sehen. Ich war bei neun von zehn Rennen auf Platz eins oder zwei - ich glaube, dass wir in der Lage sind, in den ausstehenden acht Grands Prix weiter zu siegen und unseren Vorsprung noch auszubauen", so der 24-Jährige.
Auch Giancarlo Fisichella freut sich auf einen "besonderen" Grand Prix: "Ich bin glücklich, für Renault zu arbeiten - und darüber, dass diese Zusammenarbeit nächstes Jahr weitergeht. Fernando und ich können in Magny-Cours beide gewinnen, was für Renault aus verschiedenen Gründen sehr wichtig ist. So jubeln uns viele Fans auf den Tribünen zu, alle Teammitglieder aus Viry-Châtillon sind höchstmotiviert und kommen an die Strecke. Und auch viele Renault-Mitarbeiter aus den Werken in Viry und anderen Standorten wollen uns siegen sehen. Wir werden also unser Bestes geben, um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen."
Fisichella hofft auf gute Traktion des R26
"Ich denke", erklärte er weiter, "dass die Strecke vor allem die Reifen hart fordert. Kurve drei ist eine Hochgeschwindigkeitskurve, aber nicht die Schlüsselstelle des Kurses. Die meiste Zeit kannst du in den vielen langsamen Passagen gewinnen oder verlieren. Wir müssen eine gute mechanische Abstimmung finden, damit wir in den Kurven viel Grip und ausgangs gute Traktion haben. Das Beschleunigen aus diesen langsamen Teilen ist hart für die Reifen. Den Verschleiß der Hinterräder müssen wir im Auge behalten, besonders bei heißer Witterung."
"Mein Rennwochenende in Indianapolis verlief wirklich gut", so der Italiener, der auf amerikanischem Boden seinen Teamkollegen erstmals in dieser Saison locker im Griff hatte. "Ich bekam gleich ein gutes Feeling fürs Auto und wurde Dritter. Trotzdem kehrte ich mit gemischten Gefühlen nach Europa zurück. Ich glaube, ich habe das bestmögliche Ergebnis erzielt, aber wir lagen weit hinter Ferrari."
"In Magny-Cours lautet mein Ziel also, meine persönliche Leistung zu wiederholen - aber auf einem Niveau, das es uns erlaubt, beide Ferrari zu schlagen. Das Team arbeitet hart an der Weiterentwicklung des Autos, und in Frankreich werden wir durch eine neue Motorenausbaustufe einen zusätzlichen Schub erhalten. Außerdem bin ich optimistisch, dass Michelin uns wieder optimale Reifen stellt. Wir möchten ein perfektes Wochenende erleben und unseren Fans den Sieg schenken, nach dem sie sich so sehr sehnen", meinte Fisichella abschließend.

