• 30.06.2018 20:03

  • von Roman Wittemeier, Maria Reyer & Adam Cooper

Renault-Werksteam: "Partymodus" ist eher ein lauer Tanztee

Renault ist im Qualifying zum Grand Prix von Österreich 2018 nur fünftstärkste Kraft: Partymodus bringt nichts, Haas scheint in Spielberg das schnellere Team zu sein

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Werksteam ist den eigenen Ansprüchen im Qualifying zum Grand Prix von Österreich 2018 nicht ganz gerecht geworden. Die Franzosen wollen den Topteams Mercedes, Ferrari und Red Bull näher rücken - müssen nun sich aber hinter Haas anstellen. Nico Hülkenberg (10.) wurde im internen Kampf der Renault-Werkspiloten von Carlos Sainz (9.) geschlagen. Der Spanier verkürzte somit im Duell auf 3:6.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg unterlag im Renault-internen Wettbewerb gegen Carlos Sainz Zoom

"Weil der heute einen bisschen besseren Job gemacht hat, vor allem im Q3", redet Hülkenberg nicht um den heißen Brei. "Ich bin nicht so glücklich mit dem Fortschritt im Qualifying. Das war ein bisschen holprig, der Fluss hat ein bisschen gefehlt. Darum war er vor mir. In der letzten Runde hing ich dann Verstappen in den letzten zwei Kurven zu allem Überfluss noch im Getriebe - und ich fahre dann noch neben die Strecke. Das war dann noch das i-Tüpfelchen."

Dass Hülkenberg mal hinter Sainz startet, kann der Deutsche durchaus verschmerzen. Viel schlimmer ist der Blick auf den Gesamtwettbewerb. Und dieser zeigt, dass Renault in der Zeitenjagd deutlich zurücklag. Dabei hatte man sich vom "Partymodus" des Renault-Aggregats, der 15 PS mehr (entspricht rund 0,25 Sekunden) bringen sollte, viel versprochen. "Ich weiß gar nicht, was ihr denkt oder was euch gesagt worden ist, was wir haben. Das ist nicht weltbewegend, so viel kann ich sagen", urteilt der Emmericher.

Partymodus bei Renault: Die Musik bei anderen spielt genauso laut

"So etwas merkt man nicht. Es ist ein bisschen mehr Leistung. Ich glaube, da muss schon etwas Signifikanteres passieren, dass das bemerkbar ist", meint Hülkenberg und erfährt dabei die volle Zustimmung von den Red-Bull-Piloten und auch von Teamkollege Sainz. "Alle haben einen speziellen Qualifyingmodus. Ja, es bringt etwas Performance, aber wir sind einfach zu weit weg von Haas, dass es wirklich etwas bringen könnte", so der Spanier.

Nicht der Antrieb bringt den Nachteil in Spielberg, sondern die Balance des Fahrzeuges. Dabei hat Renault bislang gut gearbeitet. "Meine Probleme mit der Stabilität am Kurveneingang sind schon erheblich besser geworden, aber es ist leider nicht so, dass sich das auch auf der Stoppuhr entsprechend ausdrückt. Wir sind einfach etwas zu langsam", beschreibt Sainz. Laut Hülkenberg liegt es an mangelnder "Harmonie im Auto".


Fotos: Grand Prix von Österreich, Samstag


"Haas ist den Top 3 deutlich näher als wir", hält Sainz unmissverständlich fest. Romain Grosjean schenkte Hülkenberg im abschließenden Q3 über 1,2 Sekunden ein. Haas Teamkollege Kevin Magnussen war fast eine Sekunde schneller als der Deutsche. "Die sind brutal gut und schnell in den mittleren und schnellen Kurven, also den Kurven 6, 7, 9 und 10. Da sind die sehr gut", meint Hülkenberg. Renault dürften allerdings die drei DRS-Zonen im Rennen helfen können.

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