• 08.03.2004 14:57

  • von Fabian Hust

Renault verteidigt "Raketenstarts"

Pat Symonds über die Starts von Alonso und Trulli, die aufgrund des Verbots der Startautomatik ungewöhnlich gut waren

(Motorsport-Total.com) - Die Starts von Renault sind auch in diesem Jahr sensationell, dabei ist die Startautomatik verboten. Erst ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h darf die Traktionskontrolle eingreifen. Dennoch schaffte es Fernando Alonso in Melbourne, zur Verblüffung seiner Kollegen, die Konkurrenz wie Amateure stehen zu lassen. Der Spanier überholte Juan-Pablo Montoya beim Start sogar auf der Wiese. BAR-Honda-Pilot Jenson Button hatte nach dem Rennen die Legalität der Renault öffentlich in Frage gestellt.

Titel-Bild zur News: Start in Melbourne 2004

Alonso ließ Montoya am Start stehen - und überholte in der Wiese!

"Natürlich möchten wir darüber nicht sprechen, aber schauen sie sich doch einfach einmal die Regeln an?", wird Technikdirektor Pat Symonds vielsagend von 'autosport.com' zitiert. "Wir waren von der Traktion, die Fernando auf dem Rasen hatte, ziemlich beeindruckt und auch der Start von Jarno war sehr gut. Natürlich haben wir hart an den Starts gearbeitet."#w1#

Offenbar haben es die Franzosen verstanden, das Reglement so geschickt auszunutzen oder zu umgehen, um sich einen immensen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Erst eine Woche vor dem Saisonstart hatte der Automobilweltverband FIA den Teams mitgeteilt, wie man in das System eingreifen kann, um den Start zu optimieren. Dies zeigt, wie vielfältig eine Startautomatik doch theoretisch realisiert werden kann.

Ein Durchdrehen der Räder kann auf verschiedenste Weise verhindert werden: Durch automatische Wegnahme oder Reduzierung des elektronischen Gasstoßes, durch Unterbrechung der Zündung, theoretisch aber auch durch ein Eingreifen in das Kupplungssystem.

Vermutlich hat es Renault geschafft, ein System zu entwickeln, das legal ist, weil die Fahrer die Kupplung manuell kommen lassen und selbst hochschalten, aber dennoch von der Technik unterstützt werden. Alleine durch die Charakteristik des Motors und des Chassis' sind solche "Raketenstarts" jedenfalls nicht zu erklären.

Renault war einer der Gründe, warum man zwischenzeitlich eine Startautomatik erlaubt hatte. Es ging sogar zeitweise das Gerücht um, wonach das Team eine elektronische Erkennung für das Umschalten der Ampel an Bord hatte, was über die Induktionsschleife in der Startaufstellung möglich wäre. Ob mit oder ohne Startautomatik - bisher hat sich die Konkurrenz beim Start an Renault immer die Zähne ausgebissen.

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