• 25.08.2005 14:07

  • von Franziska Beetz

Renault und die Angst um den Titel

Ob der Spanier Fernando Alonso für Renault den Weltmeisterschaftstitel holen kann, ist nicht nur von der eigenen Leistung abhängig

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Saisonhälfte erschien eigentlich alles recht klar - Renault lag mit Fernando Alonso klar an der Spitze der Weltmeisterschaftwertung. Doch der punktemäßige Abstand zwischen Renault und McLaren-Mercedes schrumpft mehr und mehr zusammen. Noch führt Alonso die Meisterschaft mit 24 Zählern Vorsprung auf Kimi Räikkönen an, doch um den Titel tatsächlich heimzuholen, muss der französische Rennstall seinen Titelaspiranten in jedem der fünf verbliebenen Grands Prix mindestens auf Platz drei bugsieren.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button könnte im Titelkampf zum Zünglein an der Waage werden

Diese Berechnungen allerdings könnten durch andere Teams zunichte gemacht werden. Gerade BAR-Honda ist während der letzten Zeit massiv auf die Spitze aufgerückt, Jenson Button könnte Fernando Alonso somit vom Podest verdrängen und auch Ferrari zeigt sich stärker und konkurrenzfähiger als zu Beginn der Saison.#w1#

Renaults Technischer Direktor Bob Bell verriet 'Autosport', BAR-Honda könne mit Sicherheit den Ausgang der Weltmeisterschaft beeinflussen. "Sie sind nah dran und können leicht eine Rolle spielen. Wir haben zwar volle Kontrolle über unser eigenes Tun, aber wir können das Schaffen der Anderen nicht beeinflussen. Aber wir bleiben weiter hartnäckig, um den Vorsprung zu erhalten."

Für Renaults Chefingenieur Pat Symonds wäre es ein Desaster, wenn sich andere Fahrer zwischen Räikkönen und Alonso drängen würden. "Michael Schumacher ist dies in Ungarn bereits gelungen und Jenson war in der Türkei ziemlich schnell. BAR-Honda hatten ein starkes Rennen, das dürfen wir nicht ignorieren."

BAR-Honda allerdings wird auf die Ängste der Konkurrenz kaum Rücksicht nehmen. Im Gegenteil, wie Renningenieur Jock Clear herausstellt: "In Ungarn und in der Türkei haben wir bewiesen, dass wir mit Renault mithalten können. Ich hoffe, dass wir beim Titelkampf auch ein Wörtchen mitreden können - nicht, weil ich Kimi als Weltmeister vorziehe, sondern weil wir dafür sorgen könnten, dass sich der Kampf bis zum Ende der Saison hinzieht, was positiv für die Formel 1 wäre."