• 06.08.2003 11:56

  • von Marcus Kollmann

Renault-Team wäscht dreckige Wäsche - Alonso sauer

Die Freude über Platz 4 war bei Alonso nach dem Rennen nur von kurzer Dauer, weil er angewiesen wurde Trulli nicht zu überholen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war man im RenaultF1-Team mit dem auf dem Hockenheimring eingefahrenen Ergebnis zufrieden, denn beide Fahrer konnten Punkte holen und einer kam sogar auf das Podium. Doch nach dem Rennen gab es anscheinend teamintern einige Diskussionen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli vor Fernando Alonso

Zu Gunsten des Teamresultats durfte Alonso Trulli nicht überholen

Während der Rennstall vor dem Ungarn-Grand Prix damit beschäftigt ist die schmutzige Teamkleidung - bestehend aus rund 250 Paar Socken, 200 Paar kurze Hosen oder Shorts, 100 T-Shirts, 100 Hosen und 40 Overalls - zu waschen, spekuliert die spanische Presse darauf, dass auch in der Analyse des 67 Runden langen Rennens dreckige Wäsche zwischen den Fahrern gewaschen worden ist.

So soll sich Fernando Alosno über die Strategie des Teams beschwert haben, denn seiner Meinung nach war er nach den ersten Boxenstopps deutlich schneller als sein italienischer Teamkollege, hinter dem er dann festhing, weil er vom Kommandostand die Anweisung bekam die Position zu halten.

In der 31. Runde passierte dann das Malheur, als Alonso in der Sachs-Kurve von der Strecke abkam und dadurch Michael Schumacher durchschlüpfen konnte.

Unmittelbar nach dem Rennen wahrte Alonso aber die Fassung und ließ von einer Verstimmtheit auf Grund der Teamstrategie nichts erkennen. Dass er Platz vier als "nicht so schlecht" bezeichnete, zeigt aber auch, dass er wohl nicht wirklich zufrieden war.

Allerdings überwog die Freude über die Zielankunft nach zuvor zwei technisch bedingten Ausfällen mehr und der Spanier erklärte, dass es schön ist "endlich wieder in den Punkten zu sein."

Dass Teamkollegen nicht immer mit der Entscheidung ihres Teamchefs zufrieden sind, vor allem wenn sie das Gefühl haben deutlich schneller fahren zu können, ist in der Formel 1 jedoch nicht ungewöhnlich. Zu Gunsten der Interessen des Rennstalls muss man eben aber auch manchmal persönlich zurückstecken können, was Alonso tat, indem er Platz 3 und 4 als "ein wichtiges Resultat für die Meisterschaft" wertete.

Da Alonso sich laut den Angaben der spanischen Presse aber nicht zum ersten Mal nicht besonders glücklich über die strategischen Entscheidungen von Renault während eines Rennens gezeigt haben soll, muss nun abgewartet werden wie der Spanier in einer solchen Situation in einem der nächsten Grand Prix reagieren wird.