• 03.08.2006 11:54

Renault schiebt nicht alles auf die Reifen

Auch wenn man momentan reifenseitig unterlegen ist, weiß man bei Renault, dass man sich durchaus auch an die eigene Nase fassen muss...

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Niederlagen en suite schrillen bei Renault momentan alle Alarmglocken, denn Michael Schumacher hat in der Weltmeisterschaft seinen Rückstand auf Fernando Alonso auf nur noch elf Punkte reduziert. Darüber hinaus ist das Ferrari/Bridgestone-Paket momentan wesentlich stärker als die Kombination Renault/Michelin.

Titel-Bild zur News: Bob Bell

Bob Bell weiß, dass sein Team auch das Chassis schneller machen muss

Seitens des französischen Teams wurden für die jüngsten Niederlagen unterschwellig immer die Reifen verantwortlich gemacht, doch Michelin hat für den bevorstehenden Grand Prix von Ungarn reagiert und einige neue Mischungen entwickelt. Nun gilt es, diese zu evaluieren und optimal auszuschöpfen, denn genau darin liegt in diesem Jahr die Krux im Reifenkrieg: im Entfalten des Potenzials der Pneus.#w1#

"Wenn du auch nur knapp daneben liegst", erklärte Renault-Technikchef Bob Bell gegenüber 'autosport.com', "wenn du Blasen ziehst, Graining hast oder mit dem Temperaturfenster um ein oder zwei Grad daneben bist, befindest du dich schon auf des Messers Schneide." Der Brite betonte ferner, dass die Schwierigkeit, es an einem Rennwochenende perfekt hinzubekommen, durch die Intensität des Reifenkriegs noch zugenommen habe.

"Die Reifen sind ein sehr wichtiger Bestandteil, aber sie sind nicht alles." Bob Bell

Allerdings nimmt er bewusst davon Abstand, nur Michelin für die Renault-Niederlagen verantwortlich zu machen: "Die Reifen sind im Moment ein sehr wichtiger Bestandteil, keine Frage, aber sie sind nicht alles. Wir haben auch für unseren Teil eine große Verantwortung, das Auto und den Motor weiterzuentwickeln - und zwar nicht nur eigenständig, sondern auch so, dass sie mit den Reifen so gut wie möglich harmonieren", so Bell.

Und weiter: "Es ist eben ein Gesamtpaket", fügte er an. "Man kann nicht einfach einen Reifen nehmen, ihn auf ein beliebiges Auto montieren und erwarten, dass das Resultat gleich ist. Man muss Auto und Reifen gemeinsam aufeinander abstimmen und man muss in der Entwicklung eng mit dem Reifenpartner zusammenarbeiten. Wir fahren die Rennen schließlich mit dem Gesamtpaket, nicht nur mit den Reifen oder nur mit dem Chassis."

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