• 18.05.2009 15:26

  • von Roman Wittemeier

Renault-Piloten wollen Punkte verbuchen

Fernando Alonso und Nelson Piquet wollen die verbesserte Form von Renault in Monaco in Punkte ummünzen - Kindheitstraum des Brasilianers wird wahr

(Motorsport-Total.com) - Beim kommenden Grand Prix in den engen Gassen von Monaco ist Mut ebenso gefragt wie kühler Kopf und Erfahrung. Fernando Alonso bringt sicherlich alle Zutaten für einen erfolgreichen Auftritt in Monte Carlo mit, immerhin konnte der Spanier an gleicher Stelle schon zwei Mal siegen. Allerdings ist fraglich, ob der Renault R29 eine weitere Triumphfahrt im Fürstentum zulässt. Der Bolide hat sich in den ersten Rennen der Saison nicht als Siegerfahrzeug gezeigt, war aber zuletzt auf dem aufsteigenden Ast.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will möglichst schnell wieder an die Spitze fahren

"Wir konnten zwar nicht um Podiumsplätze kämpfen, haben aber das Bestmögliche aus dem Auto geholt. Ich bin daher mit Rang fünf sehr zufrieden", blickte der Asturier auf sein Heimrennen in Barcelona zurück. "Auch wenn ich am Ende Glück hatte, da ich von Felipe Massas Problemen profitierte, war ich doch sehr erfreut darüber, auf der letzten Runde noch einen Punkt zusätzlich zu holen. Uns steht mit dem Auto noch jede Menge Arbeit bevor, ehe wir ganz vorne mitfahren können. Aber wir machen gute Fortschritte und haben auch in Barcelona wieder wichtige Punkte gesammelt."#w1#

Alonso mit der Empfehlung von zwei Monaco-Siegen

"Monaco gehört zu meinen Lieblingsstrecken", so der Spanier weiter, "und ich habe sehr schöne Erinnerungen an meine beiden Siege in den Jahren 2006 und 2007. Dort zu gewinnen, ist der Traum jedes Formel-1-Piloten. Schon die allererste Runde des Freien Trainings am Donnerstag ist immer etwas ganz Besonderes. Du musst dich erst wieder an die engen Straßen und die allgegenwärtigen Leitplanken gewöhnen. Überholen ist beinahe unmöglich, und da du konstant hoch konzentriert sein musst, ist das Rennen immer sehr anstrengend. Aber eigentlich geht es beim Grand Prix in Monaco um die Fans und die Zuschauer, die hier die Autos und die Action auf der Strecke so nah wie nirgends sonst erleben dürfen."

Alonso mahnte: "Das Wichtigste wird sein, ein gutes Qualifying zu fahren, denn in Monaco ist die Startposition rennentscheidend. Wir müssen also darauf achten, ein gutes Zeitfenster für unsere schnellen Runden zu finden, sodass wir nicht im Verkehr feststecken. Da der Kurs so ungewöhnlich ist, bringen alle Teams entsprechend angepasste Fahrzeuge an den Start. Wir werden ebenfalls ein spezielles Setup einsetzen, um die vielen Bodenwellen und die engen Kurven optimal zu meistern. Ich rechne mit einer Startposition unter den Top 10 und Punkten im Rennen."

¿pbvin|512|1544||0pb¿"Der Linksbogen Massenet und der nachfolgende Casino-Platz gehören zu den schnellsten Streckenpunkten in Monaco. Die Massenet-Kurve nach der langen Bergauffahrt zieht sich scheinbar endlos und ist sehr wellig. Du musst das Auto mit dem Gaspedal in der Balance halten, um ein Übersteuern zu vermeiden. Optimal ist es, so nah wie möglich innen an den Leitplanken zu fahren, um vom relativ späten Scheitelpunkt aus sofort die Linie für den folgenden Rechtsknick zu treffen, der ebenfalls blind genommen wird", malte Alonso ein Bild seiner Eindrück.

"Auf dem Casino-Platz wird das Auto sehr leicht, denn dort gibt es ausgangs einen großen Buckel im Asphalt. Trotzdem musst du versuchen, so früh wie möglich aufs Gas zu steigen, um vor der Abfahrt zur engen Mirabeau noch einmal Zeit gutzumachen. Die Grand Hotel-Haarnadelkurve ist die engste und langsamste Kehre aller Formel-1-Strecken. Wir fahren dort mit weniger als 50 km/h und mit maximalem Lenkeinschlag durch. Trotzdem ist sie technisch recht anspruchsvoll: Du musst den Scheitelpunkt exakt treffen, um in diesem Streckenabschnitt möglichst wenig Zeit liegenzulassen."

Piquet bekommt auch ein Update am R29

Teamkollege Nelson Piquet fügte hinzu: "Die wichtigste Bremszone liegt vor der Schikane, von uns Kurve zehn und elf genannt. Du kommst im siebten Gang mit knapp unter 300 km/h aus dem Tunnel und musst dein Auto bis auf 70 km/h herunterbremsen. Die Zufahrt zur Schikane bietet die wohl beste Überholmöglichkeit, weshalb eine gute Bremsstabilität hier besonders wichtig ist." Genau diese Bremsen hatte der Brasilianer auch in Barcelona intensiv nutzen müssen.

"Normalerweise passiert während der Rennen hier einiges." Nelson Piquet

Piquet steckte in Spanien mitten im Startgetümmel und konnte dem Crash nur mit einer blitzschnellen Reaktionen knapp entkommen. "Aber genau wie bereits in den Trainingssitzungen fiel es uns auch im Rennen schwer, die richtige Balance für das Auto zu finden", so der Weltmeistershon. "Zudem hatte ich leider nicht alle unsere technischen Neuerungen an Bord, sodass mir etwas Performance fehlte und es ein wirklich hartes Rennen war. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass ich in Monaco von unseren Entwicklungsteilen profitieren kann."

"Das Rennen in Monaco gehört zu den berühmtesten der Welt", blickte Piquet voraus. "Es ist immer wieder ein ganz besonderes Gefühl, hier zu fahren. Bereits die ganze Woche während den Vorbereitungen herrscht hier eine atemberaubende Atmosphäre. Zudem können die Fans ihre Teams hier besonders hautnah erleben. Als ich noch klein war, habe ich in Monaco gelebt und immer davon geträumt, einmal als Formel-1-Fahrer meine Runden auf dem Stadtkurs zu drehen. Jetzt fahre ich tatsächlich hier - das ist schon ziemlich cool."

"Überholen ist in Monaco fast unmöglich. Darum kommt es umso mehr darauf an, dass wir uns im Qualifying weit vorn platzieren", stimmte Piquet mit in den Alonso-Chor ein. "Unser Ziel ist es, unter die ersten Zehn zu kommen und dann unsere Strategie umzusetzen. Die Strecke ist so schmal und die Leitplanken sind so nah, dass auch der kleinste Fehler sofort bestraft wird - das bedeutet für uns Fahrer: absolute Konzentration in jeder Sekunde. Normalerweise passiert während der Rennen hier einiges. Und wir werden bereit sein, jede Situation für uns zu nutzen."