• 24.07.2011 18:34

  • von Fabian Hust

Renault: Petrow punktet - Heidfeld mit Unfall

Während Nick Heidfeld von Sebastien Buemi von der Strecke gedrängt wurde, kam Teamkollege Witali Petrow auf dem Nürburgring als Zehnter ins Ziel

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team konnte auf dem Nürburgring seine Erfolgsserie fortsetzen und zum zehnten Mal in dieser Saison in die Punkte fahren. Witali Petrow beendete den Großen Preis von Deutschland auf Position zehn. Für Teamkollege Nick Heidfeld war das Heimrennen bereits in Runde zehn gelaufen, als er bei einem Überholmanöver von Sebastien Buemi von der Schikane ins Gras gedrängt wurde und dort spektakulär abflog.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Für Nick Heidfeld war das Rennen nach diesem Zwischenfall vorzeitig gelaufen

"Nun, wir haben heute einen weiteren Punkt gewonnen", so Petrow. "Wir müssen jedoch wirklich analysieren, warum wir dort draußen Positionen verloren haben, und warum wir nicht früher an die Boxen gegangen sind, um gegen die Gruppe vor uns zu kämpfen."

"Der Start war gut, und ich hatte ein paar ordentliche Zweikämpfe, inklusive jenem mit Jenson Button und Michael Schumacher. Die Hauptsache ist jedoch, dass wir schauen müssen, warum die Sauber und Force India vor uns ins Ziel kommen, und dies so schnell wie möglich korrigieren. Wir müssen uns nun auf Ungarn und darauf konzentrieren, vor der Sommerpause ein paar gute Punkte zu holen."

"Ich wurde am Start eingequetscht und fuhr im Sandwich in die zweite Kurve", so Heidfeld. "Als ich in die dritte Kurve fuhr, lag Paul di Resta außen. Ich blockierte meine vorderen Räder und versuchte, ihm auszuweichen, aber ich rutschte in ihn hinein, da ich nirgendwo hinfahren konnte."

"Danach gab ich alles, um Positionen gutzumachen, und überholte ein paar Autos, bevor ich hinter Sebastien Buemi lag. Er blockierte die linke Seite, so wie es ihm erlaubt ist, aber als ich nach rechts zog, zog er einfach zu mir rüber. Er muss gewusst haben, dass ich da bin, da ich über deutlich mehr Geschwindigkeit verfügte als er, und ich auf dem Weg war, ihn zu überholen."

"Er gab mir einfach keinerlei Raum, und drückte mich auf das Gras. Danach gab es nichts mehr, was ich noch tun konnte. Das war ein Unfall, der hätte vermieden werden können. Es ist nicht schön, in einem dieser Autos in der Luft zu sein, und das hätte gefährlich sein können."

"Natürlich ist dies für uns ein enttäuschender Tag", so Teamchef Eric Boullier. "Wir hatten gestern ein ordentliches Qualifying, was im Vergleich zu Silverstone definitiv ein Schritt nach vorn war. Und es sah danach aus, als würden wir uns von den Positionen neun und elf auf den Weg zu einem starken Ergebnis in den Punkten machen."

"Zunächst hatte Nick Pech, nachdem er auf die 22. Position zurückgefallen war und sich seinen Weg zurück durch das Feld kämpfen musste. Als er auf der 16. Position war, versuchte er Sebastien Buemi zu überholen, aber ihm ging der Raum aus und er flog von der Strecke, was sein Rennen verkürzte."

"Witali hatte ebenfalls ein hartes Rennen, aber er zeigte eine entschlossene Fahrt, und beendete es auf Position zehn. Wir hoffen, dass wir deutlich stärker ins Ziel kommen als wir dies heute gemacht haben. Aber ein Punkt ist besser als keiner, und nun müssen wir schauen, dass wir unser Auto rechtzeitig bis Budapest verbessern."

"Das war ein enttäuschendes Rennen, in dem Nick schon kurz nach dem Start draußen war", so James Allison, Technischer Direktor. "Es war in jeder Hinsicht ein schwieriges Rennen. Witali holte einen Punkt, aber er erreichte weniger, als wir es für möglich erachteten und erhofft hatten."

"Das war wirklich nicht das Ende, das wir uns für dieses Wochenende erhofft hatten, wir müssen also Gas geben und das Auto schneller machen, was uns die Punkte einbringen wird. Für Budapest gibt es ein paar kleinere Überarbeitungen am R31, für das Rennen danach haben wir jedoch ein paar größere Veränderungen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Deutschland, Sonntag


"Es kann sehr schwierig sein, die richtigen Einstellungen für den Motor für den Nürburgring zu finden", so Motoreningenieur Ricardo Penteado. "Denn man muss die wechselhaften Bedingungen auf der Strecke und der Lufttemperatur berücksichtigen. Wir haben heute eine ordentliche Balance hinbekommen, und Witali fuhr ein gutes Rennen, dem er einen weiteren Punkt geholt hat das ist sehr wichtig, um uns in der Konstrukteursmeisterschaft an Mercedes zu halten."

"Auch Nick hätte ordentlich Punkte holen können, der Unfall mit Buemi war aus diesem Grund wirklich Pech. Wir machen uns nun in nur einer Woche auf den Weg zum Hungaroring, der an den Motor völlig andere Anforderungen stellt. Wir werden alle Anstrengungen investieren, um den ersten Teil der Saison mit einem Höhepunkt zu beenden."