• 12.09.2010 20:59

Renault: Pech beim Boxenstopp kostet Punkte

Der Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park von Monza erwies sich nicht als optimale Spielwiese für das Renault-Team

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica machte gleich in der ersten Runde zwar vier Platzierungen gut, seine fünfte Position büßte er jedoch durch einen verpatzten Boxenstopp wieder ein und erreichte das Ziel des Großen Preises von Italien als Achter. Vitaly Petrov kämpfte sich vom 20. Startplatz durch eine fehlerfreie Fahrt noch bis auf Rang 13 nach vorne.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica kostete ein nicht perfekter Boxenstopp einige WM-Punkte

"Dank eines fantastischen Starts habe ich mir Nico Hülkenberg bereits auf der Geraden und die beiden Red-Bull-Renault in der ersten Schikane geschnappt", so Kubica. "Und als Lewis Hamilton aufgeben musste, lag ich noch vor dem Ende der ersten Runde auf Position fünf."#w1#

"Von da an habe ich versucht, den Abstand auf den vor mir liegenden Nico Rosberg und den Vorsprung vor Hülkenberg hinter mir zu verwalten. Ich wusste, dass die Boxenstopps von entscheidender Bedeutung sein würden."

"Wir entschieden uns dafür, früher als die Autos um mich herum zum Reifenwechsel hereinzukommen - das halte ich auch weiterhin für die richtige Strategie, denn mit den härten Prime-Slicks konnte ich eine Sekunde pro Runde schneller fahren. Leider jedoch gelang der Stopp selbst nicht überragend und wir verloren so viel Zeit, dass sich Hülkenberg bei meiner Rückkehr auf die Strecke in der ersten Schikane neben mich setzen konnte."

"Das kostete mich so viel Schwung, dass sich Mark Webber bei der Anfahrt auf Kurve 3 auch noch an mir vorbeipressen konnte - damit hatte ich gleich zwei Positionen eingebüßt. Enttäuschend, aber nicht mehr zu ändern. Ich hoffe, dass es in Singapur besser für uns läuft."

"Mir war schon im Vorfeld klar, dass dies ein eher hartes Rennen für mich werden würde", so Petrov. "Obwohl ich gleich in der Auftaktrunde fünf Plätze erobern konnte, kam ich niemals nah genug an die Punkteränge heran. Überholen zählt in Monza zu den schwierigen Aufgaben: Aufgrund des geringen aerodynamischen Abtriebs ist es nicht leicht, in den Windschatten des Vordermanns einzutauchen."

"Ich denke, ich habe heute Nachmittag das Maximum für mich herausgeholt - immerhin bin ich zum ersten Mal mit einem Formel 1-Rennwagen hier in Monza gefahren, dieses Wochenende gehört zu meinem Lernprogramm als Grand Prix-Pilot. Wenn ich in der nächsten Saison zurückkehre, bin ich besser vorbereitet und kann meine optimale Performance sofort abrufen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Italien, Sonntag


"In diesem Rennen ging es heute wirklich unglaublich eng zu", so Teamchef Eric Boullier. "Jedes kleinste Detail war von ausschlaggebender Bedeutung und der minimalste Fehler wirkte sich maximal aus. In puncto Strategie hat das Team einmal mehr einen guten Job abgeliefert und Robert Kubica exakt zum richtigen Zeitpunkt an die Box gerufen."

"Doch dort ging der Reifenwechsel zu langsam vonstatten und hat uns gleich zwei Positionen gekostet. Wir müssen uns darauf konzentrieren, auch diese Dinge optimal zu beherrschen, wenn wir Mercedes in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft noch abfangen wollen - heute ist es ihnen gelungen, ihren Vorsprung auf uns weiter auszubauen."

"Was Vitaly Petrov betrifft, so hatten wir uns für ihn keine großen Hoffnungen auf das Erreichen der Punkteränge gemacht. Er ist ein fehlerfreies Rennen gefahren, aber ein Resultat unter den ersten Zehn lag nicht in seiner Reichweite."

"Ein schwieriger Tag für uns, auch wenn der Grand Prix dank eines wunderbaren Starts von Robert Kubica gleich mit drei Positionsgewinnen begann", so Chefingenieur Alan Permane. "Nach dem Reifenwechsel musste er jedoch Nico Hülkenberg wieder vorlassen und sich kurz darauf auch Mark Webber beugen."

"Vitaly Petrov hat sich achtbar geschlagen, doch von der 20. Startposition aus ist es praktisch unmöglich, noch in die Punkteränge zu fahren. Mehr als Rang 13 war für ihn nicht drin. Wir blicken jetzt dem Großen Preis von Singapur entgegen. Diese Strecke sollte uns und unserem Renault R30 deutlich besser liegen. Ich hoffe, dass wir dort wieder um einen Platz an der Spitze kämpfen können."

Rémi Taffin, Leitender Motoren-Renningenieur: "Uns hat heute im Vergleich zu Nico Rosberg und den drei Top-Teams vor uns etwas die Schnelligkeit gefehlt. Unglücklicherweise sind wir dann auch noch beim Boxenstopp von Robert Kubica um mehrere Platzierungen zurückgefallen."

"Aus Motorensicht erlebten wir ein nahezu problemloses Rennen. Hier in Monza kamen zwei brandneue Achtzylinder zum Einsatz, die tadellos liefen und die wir aller Voraussicht nach auch in Singapur wieder an den Start bringen werden."