• 02.08.2006 13:00

Renault möchte zurückschlagen

Die Franzosen geben nicht klein bei: Fernando Alonso sieht keinen Grund, warum Renault in Ungarn nicht wieder gewinnen sollte

(Motorsport-Total.com) - Renault steht in Ungarn vor einem entscheidenden Rennen: Noch einmal soll ein Fauxpas wie in Hockenheim nicht passieren. Ferrari dominierte, Renault fiel ins Mittelmaß zurück. Der eingebüßte Vorsprung sorgte dafür, dass Michael Schumacher wieder Chancen hat, den WM-Titel aus eigener Kraft zu gewinnen. Doch für Renault läuft es seit einigen Rennen nicht mehr rund. In Ungarn muss daher die Trendwende her.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte in Ungarn nicht nur Schadensbegrenzung betreiben

"Der Große Preis von Deutschland zählte für uns sicherlich zu den härtesten Rennen, weil wir mit diesen Schwierigkeiten nicht gerechnet haben", resümierte Alonso. "Wir waren das ganze Wochenende über nicht ganz konkurrenzfähig, dennoch hätten wir ohne die Blasenbildung an den Reifen aufs Podium fahren können. Jetzt kommt es aber darauf an, dass wir konzentriert weiterarbeiten und bei jedem Rennen das maximal Mögliche herausholen - genau wie wir das am Sonntag auch erreicht haben. Wir müssen jetzt selbstbewusst sein und unsere Situation bis zum Ungarn-Grand-Prix verbessern."#w1#

Dabei nahmen in Deutschland aber auch andere Teams Renault die Punkte weg. "Uns fehlte in Deutschland einfach Schnelligkeit - nicht nur im Vergleich zu Ferrari, sondern auch zu den anderen Partnerteams von Michelin", erklärte Giancarlo Fisichella. "Renault hat intensiv analysiert und gearbeitet, um das Problem zu verstehen und zu lösen."

Probleme bei Renault behoben?

"Ich denke, dass wir für Ungarn die richtigen Antworten gefunden haben" Giancarlo Fisichella

"Ich denke, dass wir für Ungarn die richtigen Antworten gefunden haben", so der Römer selbstbewusst. "Und ich gehe davon aus, dass Michelin uns wieder konkurrenzfähige Reifen zur Verfügung stellen wird. Dann ist es unsere Aufgabe, deren Potenzial optimal auszunutzen. Wie in Hockenheim gebe ich nicht weniger als alles, was möglich ist. Mein Ziel ist eine Platzierung auf dem Podium."

In nur einer Woche sind kaum Wunder am Auto zu erwarten, dennoch glaubt Alonso nicht an eine Wiederholung der "Schmach von Hockenheim". "Ich denke, die Ereignisse von Deutschland werden sich nicht wiederholen. Ich persönlich bleibe sehr ruhig, weil ich weiß, dass das Team sehr hart gearbeitet hat, um die Situation zu verstehen", erklärte er.

"Außerdem werden wir in Ungarn wegen der Streckencharakteristik ganz andere Reifen nutzen als am Hockenheimring, und auch Michelin hat auf seine Schwierigkeiten reagiert", fuhr er fort. "Jetzt reden die Leute darüber, dass Michael mir immer näher rückt. Ich sehe das nicht so dramatisch, weil ich mir nie sicher war, den Titel zu holen. Deswegen verfalle ich jetzt auch nicht in Panik. Ich bin zuversichtlich, dass wir am kommenden Wochenende eine starke Vorstellung bieten können."

Alonso erwartet starken Ungarn-Auftritt

"Am Hungaroring genieße ich jede einzelne Runde" Fernando Alonso

Immerhin hat der Weltmeister an die Strecke in Ungarn gute Erinnerungen: "Bei meinem ersten Sieg in Ungarn habe ich schon fantastische Momente erlebt", erklärte er. "Ich mag die Strecke sehr gerne, sie ist physisch und mental wegen der Hitze und der Charakteristik sehr anspruchsvoll. Die vielen Kurven lassen uns praktisch keine Ruhe. Wir müssen ständig am Lenkrad drehen, es fühlt sich fast wie eine Go-Kart-Strecke an. Am Hungaroring genieße ich jede einzelne Runde."

Dafür verlief das Rennen im Vorjahr nicht nach seinem Geschmack. "In der ersten Runde hatte ich einen Unfall und danach fuhr ich im Verfolgerfeld und wurde durch Probleme an der Kühlung zurückgeworfen", erinnerte er sich. "Aber das vergangene Jahr zeigt auch, wie schnell sich die Dinge in der Formel 1 ändern. Eine Woche vorher konnte ich in Deutschland noch den Sieg einfahren. Dieses Jahr erwarte ich ein anderes Bild als 2005, alleine, weil wir wegen der V8-Motoren und der weicheren Reifen deutliche höhere Kurvengeschwindigkeiten erreichen. Ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Rennen erleben und sehe keinen Grund, warum Renault am Ende nicht oben stehen sollte."

Teamkollege Fisichella erinnerte an die Besonderheiten der Piste: "Es ist richtig, dass der Hungaroring am Anfang sehr staubig und rutschig ist. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Je mehr wir darauf gefahren sind und je mehr Gummiabrieb von unseren Reifen sich auf dem Asphalt befindet, desto besser wird der Grip aber. Das dürfen wir nie aus dem Blick verlieren, damit wir bei der Abstimmung unseres Renault R26 nicht in die falsche Richtung entwickeln."

Überholen in diesem einfacher?

"Es gibt zahlreiche Schikanen, bei denen es darauf ankommt, genau im richtigen Maß über die Kerbs zu räubern", fuhr der Römer fort. "Die lang gezogenen schnellen Kurven stellen unsere physische Kondition über die Renndistanz betrachtet auf die Probe. Und das Anbremsen der engen Kurven verlangt hohen Kraftaufwand und viel Konzentration. Jeder kleine Fehler wird auf dieser Strecke bestraft, denn abseits der Ideallinie ist es sehr staubig und rutschig. Wenn die Pneus dort Dreck aufgesammelt haben, wird es schwierig, die eigene Position gegenüber dem Hintermann zu verteidigen."

Der Hungaroring muss sich immer mit der engen Strecke in Monaco vergleichen lassen, die Rennen verlaufen meist ohne viele Überholmanöver. Dies gelang in Fisichella aber in Monte Carlo, doch der würde in Ungarn dann doch lieber vornweg stürmen. "Am liebsten würde ich von der Pole Position aus ins Rennen stechen und die Führung übernehmen, so dass Überholmanöver erst gar nicht nötig werden", erklärte er.

"Sollte mir dies nicht gelingen, dann ist es allerdings richtig, dass in Budapest in dieser Saison das Überholen einfacher sein dürfte als noch in den Vorjahren", fuhr Fisichella fort. "Vor Kurve eins am Ende der Start-Ziel-Geraden etwa ist eine dafür prädestinierte Stelle. Vielleicht kann ich dort meine gelungenen Attacken von Monte Carlo dann wiederholen."

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