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Renault: Meisterschaft, Sportsgeist und Festivitäten
Seit dem Brasilien-Grand-Prix am gestrigen Sonntag ist es amtlich: Fernando Alonso ist der neue Formel-1-Weltmeister
(Motorsport-Total.com) - Nach dem für das Renault-Team mehr als bedeutenden Rennwochenende in Sao Paulo hat sich der französische Rennstall zu einer Nachbetrachtung entschlossen, die nicht die Rennstrategie in den Fordergrund rückt, sondern Fernando Alonsos Weltmeisterschaftstitel würdigt und beschreibt, was nach dem Rennen geschah:

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Kuscheln mit dem Kelch: Alonso freut sich über die entscheidende Trophäe
Der erste Teil von Fernandos Party, die Siegerehrung, war - vorsichtig ausgedrückt - ziemlich ungewöhnlich: Nachdem er aus seinem Renault R25 gestiegen war, schien er irgendwie entrückt, sichtlich bemüht zu verstehen, was ihm da gerade gelungen war. Als dann auf dem Podium die Nationalhymnen verklungen waren und die obligatorische Champagnerdusche folgte, nahm er sich eine kurze Auszeit und sammelte auf dem Siegerpodest sitzend seine Gedanken.#w1#
Dann leerte er den Rest seines Champagners in seine Trophäe und trank aus dem riesigen Silberpokal. Kam der Schampus nicht schnell genug aus der Flasche? Nicht ganz: "In meiner Heimatregion in Nordspanien ist das Nationalgetränk der Apfelwein Cidre. Den musst du von weit oben durch die Luft ins Glas gießen - und so habe ich es auch mit dem Champagner gemacht. Ein bisschen Heimatgefühl in Brasilien." Du kannst diesen Mann aus Oviedo herausholen - aber du wirst niemals Oviedo aus ihm herausholen!
Ein knappes Motto
Seit seinen ersten Tests für das Renault F1-Team hatte Fernando Alonso stets ein charakteristisches Motto: "Toma!", was wörtlich "Nimm' es" bedeutet und so viel heißt wie "Komm' schon" oder "Mach' es" - eine spontane Äußerung von Freude, Feierlaune und Ausgelassenheit, die jeweils einer konzentrierten und entschlossenen Leistung folgte. Ein Motto wie Fernando selbst: prägnant, auf den Punkt, aber voller Leidenschaft. Und genau diesen Ausruf hörten die jubelnden Teammitglieder, als der Spanier sich nach dem Grand Prix auf die Front seines Renault stellte und die Arme in die Luft reckte. "Toma!"
Sportliche Gesten
Die Franzosen kennen den Ausdruck vom "Guten Kampf" - ein Begriff, der eine faire, sportliche Auseinandersetzung beschreibt, den beide Seiten mit Respekt und Achtung austragen. Genau dieses Gefühl verspürten die Anwesenden in der Sieger-Pressekonferenz, als Fernando und Kimi sich ihren ehrlich gemeinten gegenseitigen Respekt zollten. Dasselbe gilt für die Teams, die sich ein so erbittertes Duell geliefert hatten. McLaren-Chef Ron Dennis gehörte zu den ersten Gratulanten bei Flavio Briatore und den Renault-Technikern.
Mehr noch: Als die jubelnden Renault Mechaniker von der Siegerehrung zur spontanen Party in die Boxengarage zurückkehrten, schlossen sich kurzerhand die "Men in Black" an, ihre Kollegen aus dem McLaren-Lager. Jeder Einzelne aus dem Team der Silbernen schüttelte den Renault Jungs die Hand. "Ich fand schon immer: Die menschliche Seite macht die Formel 1 zu etwas ganz Besonderem", sagte Bob Bell, der Technische Direktor der Gelb-Blauen. "Ich glaube, das sehen alle Teams so und die Gesten von McLaren unterstreichen diese Kameradschaft eindrucksvoll. Wir haben hart gegeneinander gekämpft - und werden das bis zum Saisonende weiter tun."

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Bei Renault war die Freude über den Erfolg überwältigend Zoom
"Aber es bleibt immer der gegenseitige Respekt zwischen den Teams gewahrt, eine wirklich sportliche Atmosphäre. Die Glückwünsche waren ehrlich und kamen von Herzen - das war schön zu sehen. Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Schon am Freitag in Suzuka werden wir wieder harte Gegner sein." Über die Formel 1 kursiert der Spruch, sie sei nur für zwei Stunden alle 14 Tage ein Sport und ansonsten knallhartes Business. Vielleicht helfen die Szenen vom Sonntag, dieses Bild etwas gerade zu rücken...
Der Champion gibt den Stab weiter
Als Fernando geduldig auch nach dem Ende der offiziellen Pressekonferenz die Fragen der Weltpresse beantwortete, erschien auf einmal eine lächelnde Gestalt im roten T-Shirt, drängte sich zwischen Fernando und die TV-Kameras und umarmte den jungen Spanier: Michael Schumacher reichte auf diese Weise den Stab des Weltmeisters an Alonso weiter. Und was sagte der siebenfache Titelträger zu seinem frisch gebackenen Nachfolger? "Er sagte 'Gut gemacht, du verdienst es, ihr seid eine tolle Saison gefahren'. Er respektiert die Leistung Anderer, und das bedeutet mir sehr viel. Michael in diesem Jahr geschlagen zu haben, macht mich besonders glücklich."
Partytime...
Die meistgestellte Frage nach dem Zieleinlauf lautete: "Wo findet die Party statt?" Teamchef Flavio Briatore hatte im Vorfeld jede Partyplanung verboten. Aber keine Sorge, das Team fand am Sonntagabend in Sao Paulo noch genug Zeit, eine ordentliche Feier auf die Beine zu stellen. Was auf dieser Party dann so alles passierte? Sorry, manches muss einfach geheim bleiben...

