• 16.12.2005 13:58

  • von Fabian Hust

Renault liegt mit R26-Projekt "absolut auf Kurs"

Bob Bell, Technischer Direktor des Weltmeister-Teams Renault, über die Entwicklung des nächstjährigen Autos

(Motorsport-Total.com) - Bis auf Toyota und seit kurzem auch Red Bull Racing hat noch kein Rennstall sein neues Auto für die kommende Saison im Testeinsatz, und auch die Japaner werden bis zum Saisonstart am 12. März in Bahrain noch ein komplett neues Aerodynamik-Paket nachschieben. Bis zur letzten Sekunde wird die Entwicklungsarbeit fortgesetzt, denn Stillstand ist in der Formel 1 mit Rückschritt gleichzusetzen.

Titel-Bild zur News: Renaults Technischer Direktor Bob Bell

Renaults Technischer Direktor versichert, dass bisher alles nach Plan verläuft

Auch bei Renault läuft die Entwicklung des neuen R26 derzeit auf Hochtouren: "Wir liegen mit dem Projekt absolut auf Kurs", erklärt Bob Bell, Technischer Direktor der Franzosen. "Wie in jedem Jahr erweist sich der Zeitplan für das neue Auto wieder einmal als sehr eng. Das liegt daran, dass wir die Konstruktionsphase möglichst weit ausdehnen möchten, bevor wir mit der Produktion und den Testfahrten beginnen."#w1#

Das Weltmeisterteam hat sich gegen Testfahrten mit dem V8-Motor in einem Interimsboliden entschieden, stattdessen fährt man mit dem Vorjahreschassis, ausgerüstet mit V10-Motor, bei dem man aber zwei Zylinder still gelegt hat, um die Leistung des V8-Motors zu simulieren, die weit reichende Auswirkungen auf das Setup des Autos und die Reifen hat.

Das Testprogramm mit dem alten Auto verlief nach Aussage des Briten bisher "sehr gut": "Die Fahrer stellten schnell fest, dass wir vor dem Hintergrund des neuen Reglements ein anderes Setup fahren müssen. Wir arbeiteten daher hart daran, die Grundlagen für die Basisabstimmung zu finden. Dadurch erhielten wir aufschlussreiche Erkenntnisse für den neuen Renault R26."

Der Einsatz des erprobten Weltmeisterautos brachte noch einen weiteren Vorteil mit sich: "Auch die Reifenentwicklung stand im Vordergrund. Dabei profitierten wir unter anderem von unserem hohen Zuverlässigkeitsniveau. Wir konnten daher unsere Zeit effizient nutzen, indem wir viele Kilometer absolvierten und entsprechend große Fortschritte erzielten."

Allerdings musste man bei der Entwicklung des nächstjährigen Autos dann doch einen Kompromiss eingehen, weil man für den V8-Motor kein Interimschassis bauen wollte: "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir den Termin für die ersten Tests auf der Strecke nach vorne gezogen. Dadurch sind wir in der Lage, früh genug auf Probleme zu reagieren, die eventuell durch die Umstellung auf die Achtzylinder-Triebwerke auftreten können. Beim Saisonauftakt in Bahrain möchten wir wieder über ein gewohnt zuverlässiges Gesamtpaket verfügen."

Derzeit arbeiten die Ingenieure in Enstone und Viry unter Hochdruck daran, das neue Auto fertig zu stellen. Anfang kommender Woche soll das Paket aus R26-Chassis und RS26-Motor fertig gestellt sein. Am 10. Januar ist im spanischen Jerez der erste Funktionstest des neuen Boliden geplant, mit dem man im kommenden Jahr beide Weltmeistertitel verteidigen möchte.

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