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  • 20.03.2016 15:07

  • von Dieter Rencken, Phil Branagan & Daniel Halder

Renault: Guter Auftakt für Jolyon Palmer und Kevin Magnussen

Die Renault-Piloten schrammen in Melbourne knapp an Punkten vorbei - Haltbarkeit und Geschwindigkeit als gute Basis für die Formel-1-Rückkehrer

(Motorsport-Total.com) - Dem neuformierten Renault-Team glückte beim Auftakt der Formel-1-Saison 2016 ein solides Debüt. Die Piloten Jolyon Palmer (11.) und Kevin Magnussen (12.) beendeten den Grand Prix von Melbourne zwar knapp außerhalb der Punkteränge, der Renault R.S.16 erwies sich aber als standfest und ließ zumindest die unmittelbare Konkurrenz von Sauber und McLaren hinter sich.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Debütant Jolyon Palmer lieferte sich einen guten Kampf mit den Toro-Rosso-Piloten Zoom

Besonders Rookie Jolyon Palmer überraschte in seinem ersten Formel-1-Rennen viele Beobachter. Der Engländer fuhr ein fehlerfreies Rennen, wehrte sich in Zweikämpfen nach Leibeskräften und schlug sogar seinen Teamkollegen Magnussen, der vor zwei Jahren im McLaren in Melbourne debütiert hatte. "Ich denke, wir haben so viel aus dem Auto rausgeholt wie möglich. Ich hatte viele schöne Kämpfe und habe versucht, vor den anderen zu bleiben, aber am Ende hat einfach ein bisschen Performance gefehlt", sagte Palmer nach dem Grand Prix im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Besonders der Dreikampf mit den Toro-Rosso-Streithähnen Max Verstappen und Carlos Sainz hatte es Palmer angetan. "Sie haben versucht, mich in jeder Kurve zu überholen. Ich habe mich gewehrt, aber ich hatte keine Chance, sie dauerhaft aufzuhalten. Sie sind momentan sehr schnell." Trotzdem beendete der Engländer sein Formel-1-Debüt auf dem zufriedenstellenden elften Rang, etwas über sechs Sekunden hinter dem zehntplatzierten Max Verstappen. "Ein Platz höher wäre natürlich noch schöner gewesen, aber ich fühle mich gut. Ich bin im Team schon ziemlich heimisch und will einfach mein Bestes geben", so Palmer.

Magnussen mit Reifenschaden in der ersten Runde

Teamkollege Kevin Magnussen hatte das Pech gleich in der ersten Runde gepachtet, als ihn ein Plattfuß in die Box zwang. "Ich glaube gar nicht, dass es irgendeine Berührung gab, es war einfach nur Pech", sagte der junge Däne, der prompt von den Supersoft auf die Soft-Reifen wechselte. Geholfen habe ihm im Anschluss die Rennunterbrechung wegen des Unfalls von Fernando Alonso mit Esteban Gutierrez. Zwar hatte er kurz zuvor schon seinen zweiten Boxenstopp absolviert, doch der Restart habe ihn zurück ins Rennen gebracht, so Magnussen. "Danach hatten wir eine gute Pace: Das Wichtigste ist aber, dass Fernando nach diesem dramatischen Unfall glimpflich davonkam."

Beide Piloten freuten sich nach dem Rennen über die Performance ihres gelben Renners. "Wir haben ein wirklich gutes Auto. Die Geschwindigkeit ist gut, das grundsätzliche Setup auch", meint Magnussen. Palmer ergänzt: "Beide Autos beim ersten Rennen im Ziel, mehr hätten wir nicht erhoffen können. Wir sind gut aus den Startblöcken gekommen und können jetzt nach vorn schauen."


Fotos: Renault, Großer Preis von Australien, Sonntag


Auch Renault-Renndirektor Frederic Vasseur sprach von einem ermutigenden Auftakt für sein Team und einer guten Basis. Sorge bereitet ihm jedoch die Qualifying-Performance. "Das müssen wir uns anschauen, um künftig von weiter vorne im Grid zu starten und eine bessere Chance auf Punkte zu bekommen." Bob Bell, der Technische Direktor des Teams, freute sich über das erste Rennwochenende ohne schwerwiegende technische Defekte und gab die Richtung für das nächste Rennen in Bahrain vor: "Punkte sind in Reichweite. Das wird unser nächstes Ziel sein."