• 18.04.2005 10:59

Renault greift in Imola nach dem nächsten Sieg

WM-Leader Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella gehen zuversichtlich in den bevorstehenden Grand Prix von San Marino

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team war bislang die dominierende Kraft der Weltmeisterschaft 2005. Nun steht der Europaauftakt in Imola bevor, bei dem die Formel 1 zumindest klimatisch in völlig andere Gefilde vorstößt als bisher. Dennoch sind der italienische Lokalmatador Giancarlo Fisichella und WM-Leader Fernando Alonso recht optimistisch.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte in Imola seine WM-Führung weiter ausbauen

"Imola ist eine selektive Strecke, die Autos belohnt, die in allen Bereichen stark sind", erklärte Fisichella im Vorfeld des vierten WM-Laufs. "Dazu gehören ein komfortables Chassis, ein starker Motor und gute Reifen. In den langsamen Kurven benötigt man gute Traktion, auf den Geraden aerodynamische Effizienz und jede Menge Power, während es auch schnelle Kurven gibt, die ein gutes Chassis voraussetzen."#w1#

Fisichella sieht für sich noch Steigerungspotenzial

"Dann muss man auch gut über die Randsteine kommen, was dem R25 liegen sollte. Das Auto liegt sehr gut und wir Fahrer haben Vertrauen. Ich glaube also, dass wir materiell gut aufgestellt sind - und ich selbst kann auch mehr als bisher aus mir herausholen. Ich muss noch eine bessere Balance finden, um das volle Potenzial des R25 ausschöpfen zu können. Bis jetzt waren wir sehr stark, aber ich glaube, dass es für mich noch besser geht", meinte er.

Von der Michelin-Konkurrenz erwartet der Italiener wieder Toyota am stärksten: "Die waren schon bisher gut, also warum nicht auch in Imola? Die andere große Sorge ist Ferrari. Ich glaube, dass sie sehr, sehr konkurrenzfähig sein werden, was wir schon in Bahrain gesehen haben, als Michael Fernando gut folgen konnte. Jetzt, wo sie Zeit hatten, das Auto zu entwickeln, ist es eine schwierige Aufgabe, vor ihnen zu bleiben", so Fisichella.

"Als Fahrer muss man in den Kurven aggressiv sein"

Teamkollege Alonso geht selbstbewusst davon aus, "dass der R25 auch in Imola konkurrenzfähig sein wird, denn wir waren bisher noch auf jeder Strecke schnell, auf der wir gefahren sind. Imola ist für die Radaufhängungen ein anspruchsvoller Kurs. Wir fahren hart über die Randsteine und das Auto muss das schlucken. Als Fahrer muss man in den Kurven aggressiv sein, was mir liegt, und man kann sich nie ausrasten: Wenn man einmal auf einem Randstein die Linie nicht trifft, steht man im Kiesbett", gab er zu Protokoll.

"Ich führe in der Weltmeisterschaft und habe die beste Gelegenheit meiner Karriere, Rennen zu gewinnen", erklärte der 23-Jährige sein derzeitiges Schweben auf Wolke sieben. "Wenn wir aber über den Titel reden, dann sollten wir das nicht anhand der ersten drei Rennen tun, denn es sind die letzten drei oder vier Rennen, die entscheiden werden. Gleichzeitig möchte ich jetzt aber sichere Punkte mitnehmen und vom Start weg in einer guten Position sein. Wir wissen, dass ein langes Jahr vor uns liegt, daher will ich Spaß haben und so lange wie möglich vorn bleiben."

Alonso beginnt, auch vom WM-Titel zu reden

"Das Team hat die Saison besser als erwartet begonnen", fuhr Alonso fort. "Die Wintertests haben schon gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sein würden und gute Resultate einfahren können, daher kamen wir recht zuversichtlich nach Australien. Aber alle drei Rennen zu gewinnen, dass jeder Fahrer zumindest einen Sieg feiert, dass ich 26 Punkte habe - da geht ein Traum in Erfüllung. Die Herausforderung ist jetzt, dieses Level beizubehalten und vorne zu bleiben."

"Ich persönlich habe verglichen mit vergangenem Jahr nichts verändert. Es gibt keine großen Unterschiede, wie ich die Rennwochenenden angehe", so der Renault-Pilot, der sich 2004 einiges an Kritik gefallen lassen musste, weiter. "Die neuen Regeln zwingen uns dazu, unsere Arbeitsweise anzupassen. Zum Beispiel müssen wir auf den Motor achten. Sobald es möglich ist, Drehzahl wegzunehmen und den Motor zu kühlen, tun wir das."

"Genauso verhält es sich mit den Reifen: Ich habe im Einzelzeitfahren das Maximum aus den Michelins herausgeholt, aber im Rennen bin ich jeweils sehr schonend damit umgegangen - vor allem mit den Hinterreifen. Dennoch waren wir schnell. Die Michelin-Reifen machen uns das Leben leichter, denn durch ihre exzellente Haltbarkeit ist es nicht schwierig, sie in einem guten Zustand zu halten", meinte Alonso abschließend.