Renault gibt sich im WM-Kampf ruhig und besonnen
Trotz dreier Niederlagen hintereinander verlieren Fernando Alonso und Flavio Briatore nicht die Nerven - Hungaroring soll eine Wende bringen
(Motorsport-Total.com/sid) - Nach der Enttäuschung von Hockenheim will Fernando Alonso an der Stätte seines ersten Sieges die Aufholjagd von Ferrari-Star Michael Schumacher stoppen: "Ich war nicht optimistisch, als wir 25 Punkte voraus waren, da müssen wir jetzt auch nicht pessimistisch sein. Ich habe volles Vertrauen zu Renault. Wir werden bald wieder gewinnen", sagte der Spanier vor dem Großen Preis von Ungarn in Budapest. Dort hatte der heute 25-Jährige am 24. August 2003 als jüngster Fahrer aller Zeiten seinen ersten Grand Prix gewonnen.

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Renault hat zuletzt viel vom Vorsprung in der Weltmeisterschaft verloren
Durch die drei Schumacher-Siege in Indianapolis, Magny-Cours und Hockenheim ist Alonsos einst komfortabler Vorsprung um 14 auf nur noch elf Punkte zusammengeschmolzen: "Unsere Gegner haben zwar aufgeholt, aber wir liegen weiter an der Spitze", meinte Alonso, der sich nach außen noch relativ ruhig gibt. Intern dürften bei Renault und Reifenpartner Michelin aber in den letzten Tagen mächtig die Köpfe geraucht haben.#w1#
Hockenheim eines der schwierigsten Rennen für Renault
"Der Große Preis von Deutschland zählte für uns sicherlich zu den härtesten Rennen, weil wir mit diesen Schwierigkeiten nicht gerechnet haben", meinte Alonso. "Wir waren das ganze Wochenende über nicht ganz konkurrenzfähig." Alarmierend war dabei, dass Renault nicht nur meilenweit hinter den mit Bridgestone-Reifen ausgerüsteten Ferrari lag. Auch Michelin-Konkurrent McLaren-Mercedes hatte die Blauen überholt, die nach einem phänomenalen Saisonstart plötzlich ins Mittelfeld abgerutscht zu sein scheinen.
Eine nicht ganz unerhebliche Rolle spielt dabei wohl auch die Tatsache, dass der Automobilweltverband FIA vor Hockenheim einen 2005 zunächst genehmigten Massendämpfer verboten hat, der Vibrationen an der Vorderachse beim Überfahren der Randsteine reduziert. Von einem solchen System, das nach Meinung von Ferraris technischem Direktor Ross Brawn bis zu drei Zehntelsekunden pro Runde bringen könnte, soll Renault mehr profitiert haben als andere Teams. Auch Ferrari hat damit experimentiert.
Harmonie mit den Reifen soll wiederhergestellt werden
Bei Renault hofft man darauf, dass auf dem Hungaroring das Zusammenspiel zwischen Auto und Reifen wieder besser funktioniert: "Ich denke, die Ereignisse von Deutschland werden sich nicht wiederholen. Ich bleibe sehr ruhig, weil ich weiß, dass das Team sehr hart gearbeitet hat, um die Situation zu verstehen", sagte Alonso.
Auch Teamchef Flavio Briatore, dem kürzlich ein bösartiger Tumor an der linken Niere entfernt wurde, bleibt äußerlich ruhig: "Wir dürfen nicht die Nerven verlieren, denn wir liegen in der WM immer noch vorne", meinte der Italiener. "Aber der Kampf wird härter, und wir müssen viel Druck machen, um in Budapest wieder an die Spitze zu kommen."

