• 19.04.2010 17:18

  • von Stefan Ziegler

Renault: "Ein Podium war definitiv drin"

Das Renault-Team freut sich sehr über die doppelte Punkteankunft in China, hadert rückblickend aber besonders mit der Safety-Car-Phase von Schanghai

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica und Vitaly Petrov beschlossen den Großen Preis von China auf den Positionen fünf und sieben, doch was wäre für Renault drin gewesen, hätte die Rennleitung nicht das Safety-Car auf die Strecke geschickt? Das französisch-britische Team ist davon überzeugt: In Schanghai ging Renault ein mögliches Podium nur knapp durch die Lappen. Dennoch überwiegt die Freude.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Vitaly Petrov kam in Schanghai erstmals ins Ziel und holte dabei gleich Punkte

"Im Augenblick sind wir das fünftschnellste Team", hält Teammanager Steve Nielsen nach China fest. "Bei den vergangenen beiden Rennen haben wir das Beste aus den sich bietenden Möglichkeiten gemacht. Wäre das Rennen in China trocken gewesen, wären wir vermutlich nicht auf den Positionen fünf und sieben eingelaufen. Es gab aber etwas Chaos und davon konnten wir profitieren."#w1#


Fotos: Renault, Großer Preis von China


Ein bisschen Enttäuschung schwingt allerdings doch mit: "Die Safety-Car-Phase hat uns etwas in Mitleidenschaft gezogen, denn die Neutralisierung des Rennens war aus unserer Sicht nicht wirklich nötig", meint Nielsen und verweist darauf, dass Kubica dadurch seinen kompletten Vorsprung auf die Verfolger eingebüßt habe. "Bis dahin waren wir prima unterwegs und hatten alles unter Kontrolle."

Viel Lob für Rookie Petrov

Nach der Safety-Car-Phase ging es für die beiden Renault-Piloten hauptsächlich darum, "die Reifen zu schonen, um damit bis zum Ziel durchzukommen", so Nielsen. Besonders gut meisterte Petrov die schwierigen Bedingungen von China - der russische Rennfahrer erreichte erstmals in seiner noch jungen Formel-1-Karriere das Ziel und holte als Siebter zudem einige WM-Punkte für Renault.

"Dass Vitaly in China im Ziel war und obendrein noch Punkte geholt hat, war ein großer Fortschritt für ihn." Steve Nielsen

Dafür gab es viel Lob von Teammanager Nielsen: "Dass Vitaly in China im Ziel war und obendrein noch Punkte geholt hat, war ein großer Fortschritt für ihn. Das wird ihm auch psychologisch zugute kommen, denn er hat das Talent", findet der Brite und fügt hinzu: "Er hat im Rennen schließlich auch Michael Schumacher überholt." Entsprechend dürfe Petrov das Rennen als großen Erfolg werten.

Nicht zuletzt im Hinblick auf seine bisherigen Auftritte in der "Königsklasse", meint Nielsen. "Vitaly hatte einen schwierigen Saisonstart. Er ist aber durchaus ein vielversprechender Bursche." In China konnte sich der 25-Jährige erstmals richtig in Szene setzen - und fand prompt Gefallen daran: "Ich wollte noch mehr. Gegen Rennende habe ich wirklich sehr viel Druck gemacht", sagt Petrov.

Petrov mit erster Formel-1-Zielankunft

"Ich war schneller als viele andere Fahrer im Feld. Hätten wir noch zehn Runden gehabt, hätte ich vielleicht noch mehr Leute überholen können", gibt der Russe selbstbewusst zu Protokoll. Das Duell mit "Schumi" möchte der Formel-1-Neuling hingegen nicht überbewerten: "Ich denke, seine Reifen waren schon hinüber", meint Petrov. "Vielleicht hat auch an seinem Auto nicht mehr alles gestimmt."

"Es war halt ein verrücktes Rennen - aber ein gutes für uns." Vitaly Petrov

"Es war halt ein verrücktes Rennen - aber ein gutes für uns", erklärt der ehemalige GP2-Fahrer und fügt hinzu: "Am Anfang war es ungeheuer schwierig, denn die Strecke war nass und trocken zugleich. Wir wussten also nicht wirklich, welche Reifen wir wählen sollten", erläutert Petrov. "Es war schon sehr interessant, weil du eben nicht weißt, ob der Regen nun zunimmt oder ob er wieder nachlässt."

Kubica ließ diese Situation freilich kalt - der polnische Rennfahrer setzte sich dank des Regens und seines Verbleibs auf Trockenreifen zunächst auf Position drei fest. Auch der Formel-1-Routinier hadert aber mit dem Safety-Car: "Damit war ein mögliches Podium für uns dahin", klagt Kubica. "Vor der Safety-Car-Phase hatte ich eine Lücke auf die Autos hinter mir. Ein Podium war also definitiv drin."

Renault in Barcelona mit einigen Updates

"Dieses Mal hatten wir halt Pech, bei den beiden vorherigen Rennen war aber Glück im Spiel. Insofern ist das schon okay", findet Kubica. "China ist wohl nicht gerade ein gutes Pflaster für mich. Ich lag hier schon einmal in Führung, doch dann ist das Fahrzeug eingegangen. Dieses Mal hat mir das Safety-Car einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber so ist das im Rennsport halt manchmal."

"China ist wohl nicht gerade ein gutes Pflaster für mich." Robert Kubica

Um für den Europaauftakt der Formel 1 in Barcelona gerüstet zu sein, wird Renault den R30 in Spanien mit einigen Neuerungen ausstatten, wie Teammanager Nielsen abschließend verrät. "Barcelona ist das fünfte Rennen des Jahres und dort werden die Leute - wie üblich - einige größere Updates an den Start bringen", erklärt Nielsen. "Auch wir werden Neuheiten ans Auto schrauben."

"Während der ersten vier Rennen sehen die Fahrzeuge die Fabrik nicht von innen, deshalb ist Barcelona die erste Gelegenheit, umfangreiche Modifizierungen ans Auto zu bringen", gibt Nielsen nach China zu Protokoll und merkt an: "Wir haben einen kontinuierlichen Fluss an Entwicklungen für die kommenden Rennen und können uns damit hoffentlich an unserer aktuellen Position behaupten."

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