Renault: "Dies ist die Realität"

(Motorsport-Total.com) - Renault stand in der Qualifikation von Singapur sicherlich nicht im Rampenlicht. Bruno Senna und Witali Petrow liefen auf der asiatischen Rennstrecke sogar Gefahr, schon im ersten Abschnitt des Zeittrainings auszuscheiden - und prompt erwischte es Petrow. Senna kam immerhin eine Runde weiter, doch dann war ebenfalls Schluss: Die Plätze 15 und 18 sind gewiss eine Enttäuschung. Renault-Technikchef James Allison macht im Interview keinen Hehl aus seiner Frustration.

© Renault

James Allison und Renault fuhren im Qualifying von Singapur klar hinterher

Frage: "James, du sagtest schon am Freitag, dass das Team vor einem schwierigen Wochenende steht. Diese Annahme scheint sich in der Qualifikation bestätigt zu haben..."
James Allison: "Ja. Ich denke, selbst der Gelegenheits-Zuschauer konnte sehen, dass diese Strecke nicht sehr mit unserem Auto harmoniert."

"Beide Fahrzeugcrews und unsere Fahrer arbeiteten hart, um möglichst viel aus den Rennwagen herauszuholen. Vier Sekunden pro Runde sind natürlich ein Riesenrückstand, aber diese große Kluft ist nun einmal die Realität auf diesem Kurs."

Frage: "Ist dies ein Beweis für den Trend, den das Team auf solchen langsamen Strecken durchmacht?"
Allison: "Wir haben zweifelsohne unsere Schwierigkeiten mit derlei Strecken mit diesen Arten von langsamen Kurven. Wir hatten in Monaco einige Probleme, in Ungarn ebenfalls. Hier in Singapur traten diese Probleme gewissermaßen säckeweise auf."

Frage: "Machte das Heck den Fahrern auch heute sehr zu schaffen?"
Allison: "Du hast nicht sehr viel Spielraum bei der Einstellung der Federn, der Dämpfer und der Bremsbalance. Hast du keinen Grip, fehlt es dir an Tempo. Genau in dieser Situation befinden wir uns im Augenblick."

Frage: "Was könnt ihr am Sonntag von diesem Wochenende retten?"
Allison: "Singapur ist eine Strecke, auf der es sehr anspruchsvoll ist, sich auf Kurs zu halten. Der Asphalt wird früher oder später regelrecht voller Gummimurmeln sein. Viele Fahrzeuge beschäftigten sich im dritten Freien Training noch mit Longruns."

"Das ist meist ein Hinweis darauf, dass es Sorgen um die Bremsen und deren Verschleiß gibt. Für uns stellt das kein Problem dar, also können wir in diesem Bereich vielleicht ganz gut aussehen. Wenn wir am Sonntag in die Punkte fahren, dann aber wohl nur aufgrund des Pechs anderer Leute und weil unsere Fahrer auf der Strecke blieben."