Reist der Buh-Bus auch nach Indien?

Sebastian Vettel spitzt die Ohren und ist gespannt, ob die Buhrufer auch nach Indien gereist sind, während Kimi Räikkönen sich schon über ein paar Besucher freut

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich kann man ja so ziemlich auf alles in der Formel 1 wetten. Während die Quote auf einen erneuten Vettel-Sieg relativ gering ausfallen dürfte und somit eher wenig Spannung verursacht, könnte man sein Geld ja mal darauf verwetten, ob der Heppenheimer in Noida auch wieder ausgepfiffen wird. "Ich weiß nicht, ob dieser Tourbus weiterhin um die Welt reist", kann der Red-Bull-Pilot keine Quoteneinschätzung liefern.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Heute waren noch keine Fans da, die für Missstimmung sorgen können Zoom

"Von Monza sind sie nach Singapur gefahren. Südkorea und Japan haben sie ausgelassen. Vielleicht ist ihnen das Geld ausgegangen", lacht er. "Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie hier wieder da." Liebend gerne würde der Heppenheimer auch in Indien herausfinden, ob der Buh-Bus ihm bis in die Region gefolgt ist. "Das bedeutet: Wir müssen am Sonntag auf das Treppchen fahren", erklärt er.

Doch Indien könnte vielleicht wie Südkorea werden. In Yeongam war das Interesse an der Formel 1 nicht gerade groß, weswegen auch das Fahrerlager am Wochenende ein wenig einsamer war als sonst. Selbst Kimi Räikkönen - eigentlich ein Freund von ultimativer Ruhe - wünscht sich ein paar mehr Zuschauer zur Rennstrecke: "Besonders heute waren nicht viele Leute da, ich glaube es sind weniger als bei den meisten anderen Orten."

"Aber ich bin glücklich, dass überhaupt Fans da waren", lässt der Iceman ungewohnte Töne von sich hören. Immerhin könnte sich Vettel da sagen: Je weniger Zuschauer, desto weniger buhen ihn aus. Doch das ist für ihn nur ein Trugschluss - und ein falsches Bild bei der Medienberichterstattung: "Wenn es Buhrufe gibt, dann buhen ja nicht alle. Sagen wir mal, es sind hundert Leute. Von denen buhen zehn und neunzig jubeln. Dann sprechen alle über die zehn, aber keiner spricht über die neunzig, die glücklich waren."


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Ob das jetzt die aktuellen Besucherzahlen des Indien-Grand-Prix sein sollten, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall betont der Heppenheimer noch einmal, dass er die Kritik zwar nicht gerade schön finde, er aber auch nicht vor Ort sei, um sich bei den Leuten beliebt zu machen. "Unterm Strich kommt es darauf an, mit sich selbst im Reinen zu sein. Wenn man selbst mit seiner Leistung zufrieden ist und es trotzdem Leute gibt, die buhen, dann ist das kein Problem", sagt er.

"Ich würde ohnehin sagen, dass es ein Luxusproblem ist. Wenn ein und derselbe Fahrer wieder und wieder gewinnt, dann gefällt das den Leuten nun mal nicht", weiß Vettel. "Doch letzten Endes muss man die Leistung anerkennen und respektieren, auch wenn man es nicht mag." Er könne verstehen, dass die Ferrari-Fans über die aktuelle Dominanz nicht glücklich seien, muss aber auch ein Gegenbeispiel bringen: "Ich bin mir sicher, wenn Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) die nächsten 30 Rennen allesamt gewinnen würde, dann würde es leider auch Leute in Red-Bull-Shirts geben, die buhen." Der Tourbus würde nur einen anderen Anstrich bekommen...