• 31.01.2012 09:21

  • von Roman Wittemeier

Reifenwechsel: Sensor für mehr Sicherheit

Mit einem neuen Sicherheitssystem sollen Radverluste in der Boxengasse der Vergangenheit angehören: Sensor informiert über Drehmoment

(Motorsport-Total.com) - Im Grand-Prix-Sport steht die Sicherheit an höchster Stelle. Jeder Zwischenfall wird zum Anlass für tiefgründige Analysen genommen, um sich weiter zu verbessern. Nach dem Unfall von Felipe Massa in Ungarn 2009 fertige eine FIA-Arbeitsgruppe eine Studie zu Cockpithauben an, um das Eindringen von Gegenständen zu verhindern. Eine weitere Studie bringt nun Ergebnisse: Umherrollende Räder sollen mit einem neuen System der Vergangenheit angehören.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

In Brasilien 2011 machte sich ein Rad von Timo Glocks Marussia selbstständig

Die italienische Firma Paoli hat eine Verbesserung ihrer Schlagschrauber in Aussicht gestellt. Per Sensor wird gemessen, mit welchem Drehmoment ein Rad beim Reifenstopp tatsächlich fixiert wurde. Wird ein gewisser Wert unterschritten, warnt das System mit einer LED im Schragschrauber vor einem drohenden Radverlust. "Der Mechaniker kann das gewünschte Mindestdrehmoment am Schragschrauber justieren", erklärt Paoli-Geschäftsführer Federico Galloni gegenüber 'F1web.it'.

Fehler beim Boxenstopp können schlimme Folgen haben. 2010 rollte ein Rad von Nico Rosbergs Mercedes durch die Boxengasse am Hungaroring und traf eine Gruppe Mechaniker. Dass bei weiteren Zwischenfällen solcher Art im Jahr 2011 nicht mehr passierte, war reines Glück. Unter anderem war am McLaren von Jenson Button in Silverstone ein Rad nicht richtig fixiert, ebenso am Marussia von Timo Glock beim Saisonfinale in Interlagos.

Seit der Saison 2000 haben elf Piloten Radverluste solcher Art erleben müssen (mehr Informationen in unserer Formel-1-Datenbank). Schon jetzt wird das Drehmoment beim Anschrauben der Räder registriert und aufgezeichnet. Was bislang jedoch fehlt, ist eine entsprechende Ad-hoc-Warnung an die ausführenden Mechaniker. Das neue System ist nicht verpflichtend, aber Paoli rüstet ohnehin nahezu alle Teams mit Schlagschraubern aus. Es gibt demnach kaum Gegenargumente.