• 04.06.2008 17:49

  • von Roman Wittemeier

Reifenwärmer-Verbot: Bridgestone sieht kein Problem

Bridgestone widerspricht den Bedenken vieler Formel-1-Fahrer - Verbot von Reifenwärmern nicht Sicherheitsrelevant

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 soll in Bezug auf das Reglement für die kommende Saison umgekrempelt werden. Neben der Einführung von Energie-Rückgewinnungssystemen (KERS), der Beschneidung der Aerodynamik und der Wiedereinführung von Slicks sollen die Reifenwärmer verboten werden. Die Königsklasse freut sich auf die Rückkehr breiten profillosen Reifen - eigentlich. Bei den letzten Slicktests in Barcelona im April hatten viele Piloten Sicherheitsbedenken geäußert, weil sie die ersten Runden mit kühlen Reifen keinen Grip finden konnten und angeblich unkontrolliert in Rutschen gerieten.

Titel-Bild zur News: Slicks Reifen

Bridgestone testete die neue Slick-Generation im April in Barcelona

Die Fahrergewerkschaft GPDA sollte sich des Themas präventiv annehmen und eine Verschiebung des Verbotes der Reifenwärmer erwirken. "Wir haben der FIA gesagt, dass wir zuversichtlich sind, eine Reifenspezifikation bauen zu können, die auch ohne Reifenwärmer Grip und gutes Handling ermöglicht", erklärte Bridgestone-Entwicklungschef Hirohide Hamashima gegenüber 'autosport.com'. Die Bedenken von Seiten der Teams und Fahrer könne er nicht nachvollziehen. Aus Sicht des japanischen Pneuherstellers sei ein Aufschub des Reifenwärmer-Verbots keinesfalls nötig.#w1#

Die Angst vorm kalten Reifen sei nur ein vorgeschobener Grund, hieß es. "Das eigentliche Thema ist eher der Minimaldruck", sagte Hamashima. Und weiter: "Sie machen sich über den Druck Sorgen. Wir schlagen einen Minimaldruck vor, weil wir die Teams dazu anhalten möchten, unsere Reifen in einem sicheren Fenster zu betreiben. Einige Teams werden aber ein Risiko eingehen und etwas tricksen. Andere Teams machen sich nun Sorgen darüber und fordern deshalb weiter Reifenwärmer", mutmaßte der Japaner.

Die nicht vorgewärmten Slicks bauen mit steigender Temperatur immer mehr Druck auf, weil sich die Luft im Reifen ebenso erwärmt und somit ausdehnt. Die Teams wünschen sich verständlicherweise konstante Werte, die ohne vorgeheizte Pneus schlicht nicht möglich sind. Bridgestone will über neue Mischungen versuchen, den Formel-1-Rennställen die Umstellung so einfach wie möglich zu gestalten. Im kommenden Monat soll der dritte große Slicktest in Barcelona stattfinden. Dort soll bereits die endgültige Mischung für 2009 festgelegt werden.