• 03.06.2004 13:18

  • von Fabian Hust

Reifenfirmen wollen zusammenarbeiten

Um in der Formel 1 in Zukunft ein Reifen-Monopol zu verhindern, wollen sich die Reifenhersteller an einen Tisch setzen

(Motorsport-Total.com) - Möglichst bald, vermutlich schon ab der Saison 2006, soll es in der Formel 1 nur noch einen Reifenhersteller geben. Damit sollen zum einen die Rundenzeiten ansteigen, zum Zweiten die Kosten gesenkt werden, denn der überwiegende Teil der Testarbeit entfällt in der modernen Formel 1 auf die Versuchsfahrten für die Reifenentwicklung.

Titel-Bild zur News: Michelin und Bridgestone in der Formel 1

Michelin und Bridgestone wollen gemeinsam an der F1-Zukunft arbeiten

Nach Informationen des 'Grand Prix'-Magazins wollen die Reifenhersteller nun zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass ein Reifen-Monopol entsteht. Während Bridgestone nach eigener Aussage auch als alleiniger Hersteller in der Formel 1 engagiert bleiben würde, will Michelin nur dann an Bord bleiben, wenn es weiterhin Wettbewerb gibt, der dafür Sorge trägt, dass die Öffentlichkeit den Reifen ausreichend Aufmerksamkeit schenkt.#w1#

Nach Aussage von Michelin-Sportdirektor Pierre Dupasquier wäre es denkbar, dass man gemeinsam mit Bridgestone ein Reifenkonzept entwickelt, das auch den Automobilweltverband FIA überzeugt. Die Reifen müssten eine ausreichend harte Gummimischung enthalten und zudem den notwendigen Testaufwand stark reduzieren.

Ein solches Konzept zu entwickeln dürfte jedoch nicht einfach sein, denn es würde für die Hersteller keinen Sinn machen, Reifen herzustellen, wenn nicht doch Raum bleibt, sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten zu sichern. Dann jedoch wäre das Risiko gegeben, dass erneut massiv Reifentests durchgeführt werden.

Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um dieses Problem zu beheben. So wäre es denkbar, dass den Fahrern an einem Wochenende nur für jeden Tag ein einziger Reifensatz zur Verfügung steht, um die Laufzeit der Reifen zu erhöhen. Denkbar wäre zudem, dass man auch bei Testfahrten die Anzahl der erlaubten Reifensätze begrenzt. Parallel zu einer Begrenzung der erlaubten Testtage wäre so eine Kostensenkung bei gleichzeitig bestehen bleibendem Wettbewerb der Reifenhersteller möglich.