Reifen-Reglement 2017: Hembery fürchtet um seine Gesundheit

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery fordert erneut klare Vorgaben für die Saison 2017, da er sonst einen chaotischen Saisonstart nicht ausschließen kann

(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor heißt es in Hinblick auf die Formel-1-Zukunft von Pirelli: bitte warten! Der italienische Reifenhersteller verfügt nach Ende der aktuellen Saison nur noch über einen Vertrag für 2016, danach werden die Weichen neu gestellt. Pirelli ist seit 2011 wieder in der Formel 1 aktiv und würde den Vertrag gerne ein zweites Mal verlängern, denn ursprünglich hatte das Unternehmen zehn Jahre in der Königsklasse des Motorsports als Laufzeit anberaumt. Allerdings nur, wenn man auch weiß, worauf man sich ab 2017 einlässt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Paul Hembery

Unklare Zukunft: Hembery und Ecclestone wissen nicht, wie es weitergeht Zoom

Derzeit wird hinter den Kulissen heftig über die Zukunft der Formel 1 diskutiert, von stärkeren Motoren, breiteren Autos und auch wuchtigeren Reifen ist die Rede. Noch ist aber nichts spruchreif. "Uns wurde gesagt, dass wir in den kommenden Monaten ein bisschen mehr Informationen bekommen werden", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery seinen Stand der Dinge. "Wir haben noch keine genauen Daten."

Der Brite drängt darauf, dass bald Klartext gesprochen wird: "Wir sind noch nicht sicher, ob es breitere Reifen oder Niederquerschnitt-Reifen geben wird. Das ist in Hinblick auf die Ausschreibung ein bisschen ein Problem, denn solange die Regeln nicht klar sind, gibt es ein paar Fragezeichen."

Dabei geht es weniger darum, ob man die neue Richtung der Formel 1 gutheißt, sondern ob man genug Vorlaufzeit hat, um sich selbst für die neue Ära zu rüsten: "Die neuen Regeln entscheiden darüber, worin man investieren muss und was getan werden muss, um das Produkt zu ändern."

"Wir sind noch nicht sicher, ob es breitere Reifen oder Niederquerschnitt-Reifen geben wird." Paul Hembery

Durch das aktuelle Testverbot hat Pirelli kaum Möglichkeiten, sich entsprechend vorzubereiten. Man wolle also verhindern, dass man im letzten Moment "aus der Zeitung über 1.000-PS-Boliden, große Heckflügel und breite Reifen" erfährt und dann beim Wintertestauftakt 2017 vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

"Das würde zwar vielleicht für einen interessanten Saisonauftakt sorgen, aber für meine Gesundheit wäre das glaube ich nicht das beste", grinst Hembery, dessen Arbeitgeber in den vergangenen Jahren wegen Reifenschäden immer wieder in der Kritik stand. Seit dem Vorjahr liefert Pirelli konservativere Pneus, was zu einer Beruhigen der Debatte geführt hat.