Regeln 2026: FIA wollte noch kleinere Reifen von Pirelli

Wie sich der Automobil-Weltverband (FIA) die Formel-1-Reifen für 2026 vorgestellt hatte und weshalb Pirelli jetzt doch ein konventionelles Produkt liefern kann

(Motorsport-Total.com) - Zur Formel-1-Saison 2026 wird vieles anders. Das geht aus dem nun vorgestellten neuen Reglement hervor und das zeigt sich auch anhand einer offiziellen Designstudie des Automobil-Weltverbands (FIA). Doch unterm Strich ist der neue Look der Formel-1-Autos 2026 ein Kompromiss, auch bei den Pirelli-Einheitsreifen, wie nun bekannt wurde.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Reifen an der FIA-Designstudie für 2026

Formel-1-Reifen an der FIA-Designstudie für 2026 Zoom

Zwar wird zur Saison 2026 die Reifenbreite vorne und hinten leicht reduziert, doch eigentlich hatte die FIA noch mehr im Sinn, nämlich einen Wechsel von 18- auf 16-Zoll-Räder. "Diese Diskussion gab es", sagt FIA-Technikchef Jan Monchaux auf Nachfrage.

"Allerdings wollten wir nicht, dass die Reifen zu einem großen Thema werden. Wären wir auf 16 Zoll gegangen, hätte es zu Überhitzung kommen können, und dann wäre das zu Beginn der Saison 2026 das einzige Thema gewesen, über das sich Fans und Teams unterhalten hätte."

"Denn die neuen Antriebsstränge verfügen - zumindest auf dem Papier - über irrsinnig viel Leistung in der Traktionsphase. Da hatten wir ehrlich gesagt Bedenken, die Reifengröße zu sehr zu reduzieren", erklärt er.

Warum die FIA kein Risiko eingehen will

Und so fallen die Formel-1-Reifen für 2026 zwar kleiner aus als unter dem aktuellen Technischen Reglement, aber eben nicht so klein, wie es sich der Weltverband vorgestellt hatte. "Aber wie gesagt: Wir wollten uns auch gar nicht zu sehr von dem bekannten Produkt verabschieden, denn mit diesen Reifen sind wir ziemlich zufrieden", sagt Monchaux.

"Außerdem gibt es, wenn man so will, schon genug Änderungen: beim Antriebsstrang, beim Chassis, bei den Aerodynamik-Regeln. Wir hatten den Eindruck, es wäre nicht richtig, hier ein weiteres Risiko einzugehen."


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Zumal sich durch die Verkleinerung der Reifenbreite im Zentimeterbereich "keine entscheidende Änderung" beim mechanischen Grip einstellen werde, sagt Monchaux. "Es wird natürlich etwas weniger Grip geben, weil die Reifen kleiner sind. Aber wir reden hier nicht von einer besorgniserregenden Änderung."

Erste Reifentests für 2026 noch 2024

Und Pirelli wird genug Zeit erhalten, sich auf die veränderte Reifengröße einzustellen, wie Nikolas Tombazis als FIA-Leiter für Formelsport-Angelegenheiten betont: "Wir geben Pirelli im weiteren Verlauf der Saison 2024 zusätzliche Möglichkeiten, sein Test- und Entwicklungsprogramm weiter voranzutreiben."

Schon im September 2024 sollen erste 2026er-Prototypen erstmals auf der Rennstrecke erprobt werden, ehe 2025 intensivere Testfahrten folgen. Tombazis: "Wir geben Pirelli also maximal viel Zeit, um bestmöglich zu entwickeln, damit wir die bestmöglichen Reifen haben für die neue Formel-1-Ära."