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Red Bull: WM 2021 ist "nicht im Geringsten" wie 2010

Wäre der Gewinn des WM-Titels 2021 eine ähnliche Errungenschaft für Red Bull wie der erste Triumph 2010? Für Christian Horner gibt es gravierende Unterschiede

(Motorsport-Total.com) - Viele Jahre lang hatte Red Bull keine realistische Chance auf den WM-Titel in der Formel 1. Letztmals gewann das Team den Titel im Jahr 2013, vor der Einführung der Hybridmotoren. Sebastian Vettel holte in jenem Jahr zudem seine vierte Fahrer-WM. Es sollte das Ende einer Ära sein, was folgte, war die Unantastbarkeit von Mercedes.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Red Bull hofft in diesem jahr auf den ersten WM-Titel seit 2013 Zoom

In diesem Jahr jedoch hat Red Bull eine realistische Chance, der eigenen Durststrecke ein Ende zu setzen. Die Autos von Red Bull und Mercedes liegen viel enger beieinander, vor dem Rennen in Silverstone schienen die Bullen gar das bessere Paket zu haben. Alle Siege seither, betont Teamchef Christian Horner, seien jedoch nicht auf eine Überlegenheit zurückzuführen.

"Seit Silverstone waren wir in der Jägerrolle. Und schon zuvor, wenn man an die Polepositions in Portimao und Barcelona denkt, hatten sie definitiv ein starkes Auto", meint Horner mit Blick auf die Stärke von Mercedes.

Zweite Saisonhälfte: Siege nicht dank schnellerem Auto

Red Bull selbst habe es geschafft, zwischenzeitlich einen Lauf zu starten. "Wir hatten dann unsere Blütezeit vor den Rennen in Österreich. Monaco, Aserbaidschan, Österreich und Österreich war eine starke Phase von uns. Aber dann nach Silverstone kam Mercedes stark zurück und wir mussten unsere absolute Bestleistung zeigen, um zu gewinnen", meint Horner.

Alles, was in der zweiten Saisonhälfte an Siegen kam, sei das Ergebnis einer perfekten Teamleistung gewesen, nicht das Resultat eines besseren Autos.


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"Wir hatten in Austin nicht das schnellere Auto und konnten trotzdem gewinnen. Wir haben in Zandvoort das Maximum aus dem Auto herausgeholt, ebenso beim kurzlebigen Spa, als es so wichtig war, die Poleposition im Qualifying zu holen", blickt er zurück. Sein Fazit daher: "Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, und Mercedes hatte in der zweiten Jahreshälfte wohl die leichte Oberhand."

Horner: 2010 ist unser Auto auseinandergefallen

Sollte die Saison 2021 doch mit einem Titelgewinn gekrönt werden, wäre es das Ende einer langen Wartezeit. Erinnerungen an 2010 würden wach, als Red Bull erstmals triumphierte. Damals wurde zwar keine jahrelange Dominanz eines anderen Teams beendet, doch die eigenen Ansprüche sahen stets einen Titel vor - und das mit einem jungen, hochtalentierten Fahrer im Cockpit.

Parallelen sind also da, doch für Horner ist es ganz anders. "Es fühlt sich nicht im Geringsten wie 2010 an", stellt er klar. "2010 hatten wir ein fantastisches Auto, das immer wieder auseinanderfiel. Wir hätten die Meisterschaft 2010 etwa acht Rennen vor Schluss gewinnen müssen", blickt er zurück.


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Doch das Team war damals noch recht unerfahren, zudem gab es das teaminterne Duell zwischen Vettel und Mark Webber und viele technische Probleme. "Wir waren damals ein junges Team und hatten eine Menge Probleme mit dem Motor - Zündkerzen, Unterboden, alles Mögliche - und Sebastian führte die Meisterschaft erst beim letzten Rennen an", erinnert sich Horner.

Damals sei Red Bull, anders als in diesem Jahr, klar überlegen gewesen. "Wenn man an Ungarn in jenem Jahr zurückdenkt, haben wir das gesamte Feld bis zum dritten Platz überrundet. Das war also ein erhebliches Leistungsdelta, während in dieser Saison im Schnitt wahrscheinlich ein Zehntel zwischen den beiden Autos lag", zieht Horner den Vergleich.

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