Red Bull verabschiedet sich vom WM-Traum
Der Traum ist ausgeträumt, Dietrich Mateschitz wirft im WM-Kampf vorzeitig das Handtuch - Motorenpartner Renault erntet Kritik
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber schon in der ersten Runde out, Sebastian Vettel durch den Ausfall von Lewis Hamilton immerhin noch mit einem Punkt beschenkt - für Red Bull hätte das heutige Rennen in Monza kaum schlechter laufen können. Vettel fehlen nun 26 Zähler auf Spitzenreiter Jenson Button. Die Experten sind sich einig: Da kann nur noch ein Wunder helfen.

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Dietrich Mateschitz ist enttäuscht über die fast verlorene Weltmeisterschaft
Vettel selbst will die Weltmeisterschaft noch nicht aufgeben und klammert sich an den letzten verbliebenen Strohhalm, doch "Oberbulle" Dietrich Mateschitz gesteht in den 'Salzburger Nachrichten', dass "in Wahrheit schon vor Monza" alles gelaufen war. Der Österreicher war ein Jahr nach Vettels Sensationssieg auf Toro Rosso wieder in den Königlichen Park gekommen, erlebte diesmal aber kein "Wunder von Monza", sondern eine empfindliche Niederlage.#w1#
"Die WM können wir abschreiben", wird selbst Motorsportkonsulent Helmut Marko von der 'APA' zitiert. "Es wäre dieses Jahr viel mehr möglich gewesen." Marko spielt an auf die verschenkten acht Punkte vom Saisonauftakt in Melbourne, Vettels Crash in Monte Carlo und einige weitere Situationen, in denen das Ergebnis nicht maximiert wurde. Manchmal hatte man fast den Eindruck, Red Bull wollte dem phasenweise strauchelnden Brawn-Team den Titel gar nicht streitig machen...
Bei der Ursachenforschung kommt Mateschitz schnell auf Motorenpartner Renault: "Durch unsere motorische Unterlegenheit und das Reglement mit der Beschränkung auf acht Motoren pro Fahrer fürs Jahr", habe man keine WM-Chance mehr. Auch auf die Frage, was er für die verbleibenden vier Rennen in Übersee erwarte, konnte er sich einen Seitenhieb gegen Renault nicht verkneifen: "Wahrscheinlich noch eine Strafversetzung um zehn Plätze."
Ein Sieg sei "nicht auszuschließen, aber dass wir viermal mit beiden Fahrern Spitzenplätze herausholen, ist nicht zu erwarten. Wir können ja jetzt schon in drei Trainings kaum fahren, weil wir Motoren schonen müssen. Das sind schon seltsame Wettbewerbsbedingungen", übt Mateschitz auch Kritik am aktuellen Reglement, das vorschreibt, dass pro Fahrzeug und Rennsaison maximal acht Motoren verwendet werden dürfen.

