• 13.09.2009 21:39

Fry: "Lassen die Fahrer frei fahren"

Geschäftsführer Nick Fry betont, dass es bei Brawn im WM-Duell zwischen Jenson Button und Rubens Barrichello keine Stallorder geben wird

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Doppelsieg von Monza hat das Brawn-Team bei den Fahrern schon 26 und bei den Konstrukteuren 40,5 Punkte Vorsprung nach hinten - eigentlich kann in den verbleibenden vier Saisonrennen also kaum noch etwas anbrennen. Das sieht auch Geschäftsführer Nick Fry so, der ferner betont, dass es zwischen Jenson Button und Rubens Barrichello keine Stallorder geben wird.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

Nick Fry glaubt, dass sein Team den Titel schon fast in der Tasche hat

Frage: "Nick, ist die Weltmeisterschaft jetzt nur noch ein Zweikampf zwischen Jenson und Rubens?"
Nick Fry: "Wahrscheinlich. Wenn Jenson im nächsten Rennen vor Sebastian ins Ziel kommt, dann ist rechnerisch nur noch Rubens übrig, der ihn realistischerweise schlagen kann. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die beiden das unter sich ausmachen werden."#w1#

Frage: "Wie wichtig war es für Jensons Moral und die des Teams, an diesem Wochenende zu gewinnen?"
Fry: "Das hat zweifellos enorm geholfen. Ich glaube nicht, dass wir so gestresst waren, wie die Leute vermutet haben, aber ein Doppelsieg in einem Rennen wie diesem ist ein fantastischer Erfolg. Dass Red Bull nur einen Punkt eingefahren hat, ist ein zusätzlicher Bonus. Das einzige Problem ist, dass es schön gewesen wäre, drei Mercedes-Autos auf dem Podium zu haben. Aber wahrscheinlich kann man nicht alles haben und Lewis war offensichtlich ziemlich entschlossen, es gegen Jenson zu probieren."

Frage: "Wie einfach oder schwierig ist es, Jenson und Rubens in einem teaminternen WM-Kampf im Zaum zu halten?"
Fry: "Die Situation ist für uns einfacher, denn wir haben in der Konstrukteurs-WM jetzt einen recht großen Vorsprung. Da geht es leichter von der Hand, die beiden frei fahren zu lassen. Als Team vertreten wir die Einstellung, dass beide Fahrer genau gleich behandelt werden. Wenn wir manchmal nicht ausreichend neue Teile für beide Fahrer hatten, dann haben wir sie keinem gegeben, auch wenn das die Teamleistung beeinträchtigt hat. Aber es war gerecht. Ohne Zweifel werden wir an dieser Philosophie festhalten."

Frage: "Macht Rubens genug, um sein Cockpit behalten zu dürfen, oder lasst ihr euch mit dieser Entscheidung bis zum Saisonende Zeit?"
Fry: "Mal sehen. Wir konzentrieren uns derzeit ziemlich auf die einzelnen Rennen. Beide Fahrer machen einen brillanten Job. Belassen wir es vorerst dabei."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Italien, Sonntag


Frage: "Glaubst du, dass ihr in den vier restlichen Rennen weitere Siege feiern könnt? Oder wird das schwierig?"
Fry: "Meiner Einschätzung nach sollten wir von der Papierform her zumindest auf drei der letzten vier Strecken gut aussehen. Singapur liegt unserem Auto recht gut. Abu Dhabi auch. In Brasilien wird Rubens sehr stark sein, egal was kommt. Japan ist eine schwierige Strecke mit vielleicht schlechtem Wetter, aber wir würden dort wegen der Honda-Tradition auch gerne gewinnen. Wir werden jedenfalls alles geben."

Frage: "Werdet ihr nun versuchen, aggressiv zu agieren, um die Red-Bull-Gefahr schnellstmöglich zu eliminieren, oder wollt ihr es lieber konservativ angehen lassen?"
Fry: "Wir und die Fahrer kommen zu den Rennen, um sie zu gewinnen. So werden wir auch weitermachen."