Red Bull und Cosworth wollen und müssen aufrüsten

Um in der zweiten Saisonhälfte gegen die Großen nicht unterzugehen, rüsten Red Bull und Cosworth in den nächsten Wochen auf

(Motorsport-Total.com) - Bei den drei Überseerennen in Australien, Malaysia und Bahrain war Red-Bull-Cosworth die große Sensation der Formel 1, doch erwartungsgemäß kam mit dem Europaauftakt in Imola der Einbruch. Der österreichisch-britische Rennstall kann nicht auf so gewaltige Ressourcen wie die Werksteams zurückgreifen und hat daher in Sachen Weiterentwicklung ein nicht zu leugnendes Handicap.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner rechnet demnächst mit Verbesserungen seines Rennstalls

Dennoch erhofft man sich demnächst eine Steigerung, denn bei den Nordamerikarennen kommt erstmals ein neuer Cosworth-Motor zum Einsatz, der rund 30 PS mehr leisten wird als bisher - im März hatte man noch einen 60-PS-Sprung angekündigt -, und für die Europarennen danach steht auch eine aerodynamische Ausbaustufe auf dem Programm. Damit hofft man, die eine oder andere Zehntelsekunde auf die Spitze gutmachen zu können.#w1#

"Die Faustregel besagt, zehn PS bringen eine Zehntel, 30 PS bringen somit drei Zehntel", freut sich Technikchef Günther Steiner schon auf den neuen V10, der turnusmäßig wohl erstmals in Indianapolis zum Einsatz kommen wird. "In Magny-Cours oder Silverstone kommen neue Aeroteile aus dem Windkanal." Parallel dazu wird schon am neuen Auto gearbeitet, wie er unseren Kollegen von 'Motorsport aktuell' verriet: "Das erste Modell im 50-Prozent-Maßstab geht in drei Wochen in den Windkanal."

Befürchtungen, wonach Cosworth angesichts der Tatsache, dass sich Red Bull 2006 ohnehin in Richtung Ferrari verabschieden wird, nachlassen könnte, haben sich bislang nicht bestätigt. Im Gegenteil: Die traditionsreiche Motorenschmiede hat noch keinen Abnehmer für den V8-Motor und muss sich daher mit möglichst guten Leistungen in die Auslage stellen. Davon kann Red Bull nur profitieren.