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  • 22.06.2017 18:57

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Red Bull tritt auf der Stelle: Erste Startreihe unmöglich

Realistische Einschätzung im Lager von Red Bull vor dem Grand Prix 2017 in Baku: Startplatz zwei aus Vorjahr nicht wiederholbar - Ab Ungarn Chassis am Maximum

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat sich vor dem Grand Prix von Aserbaidschan 2017 in Baku mit seiner Rolle in der tristen Verfolgerposition hinter Ferrari und Mercedes abgefunden. 2016 hatte das Team über den zweiten Startplatz von Daniel Ricciardo jubeln dürfen, aber dann warfen Reifenprobleme beide Autos zurück. Der Australier hatte im vergangenen Jahr schon nach fünf Runden an die Box kommen müssen. "Bis in die sechste Runde sollten wir dieses Jahr kommen", scherzt Ricciardo.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo startete 2016 in Baku vom zweiten Platz: Im Rennen Probleme Zoom

"Wir haben die Probleme aus dem Vorjahr analysiert. Das sollte kein Thema mehr sein. Wir sind nicht gerade bekannt dafür, immer hohen Reifenverschleiß zu haben. Im Gegenteil", meint er. "Über eine einzelne schnelle Runde war es 2016 okay. Ich bin gespannt, wie es sich dieses Jahr im Rennen darstellen wird. Ich glaube nicht, dass wir Startplatz zwei wiederholen können. Ferrari ist jetzt erheblich schneller als im Vorjahr. Wir haben noch großen Abstand zu Ferrari und Mercedes."

"Die erste Startreihe wird nicht möglich sein. 2016 wurde das Ergebnis des Qualifyings auch durch sehr viele Flaggen komplett verzerrt", stimmt Teamkollege Max Verstappen zu. "Die Strecke ist merkwürdig", findet Daniel Ricciardo. "Man muss wenig Abtrieb fahren, um auf den langen Geraden nicht zum Opfer zu werden. Die Kurven sind aber fast alle im zweiten oder dritten Gang zu durchfahren. Es ist also ein High-Downforce-Kurs mit einem Low-Downforce-Set-up."

Chassis auf gutem Weg, Warten auf Renault-Updates

"Wir haben neue Entwicklungen von Renault, aber es ist nicht dieser komplette große Schritt, der ursprünglich mal angekündigt war. Es ist kein richtiges Update, aber wenigstens sind es kleine Verbesserungen", schildert der Australier. In Baku ist auf langen Geraden Power gefragt. Diese fehlt dem Team immer noch. "Es wäre nett, wenn sie uns jetzt einen Sprung um eine Sekunde ermöglichen könnten. Aber das ist nicht der Fall. Wir nehmen, was wir bekommen können."

"Seit Barcelona haben wir beim Chassis etwas vorankommen können, aber wir haben vor allem viel mehr verstanden seither. In der Fabrik wird an Updates gearbeitet, die noch nicht ganz fertig sind. Spätestens ab Budapest sollte unser Auto aerodynamisch gut aufgestellt sein", stellt Ricciardo wichtige Fortschritte in Aussicht. Bisher neigte der Red Bull im Grenzbereich zu unberechenbaren Manövern. Immer wieder beklagten die Fahrer einen plötzlichen Gripverlust.


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"Wenn wir in den ersten Rennen neue Teile ans Auto gebaut haben, sind teilweise wilde Sachen passiert. Plötzlich war die Balance beispielsweise weg. Das war schwierig zu verstehen. Jetzt kommen bessere Updates und die Balance passt. Das sieht man, wenn man sich die Kurvengeschwindigkeiten von Kanada anschaut. Da sahen wir nicht schlecht aus", sagt Verstappen. "Es kommen jetzt neue Updates. Wenn die dran sind, dann kann der Rest der Lücke nach vorn nur noch über den Antrieb geschlossen werden."