Red Bull Racing als Farbklecks in der sterilen Formel 1

Schon nach nur einem Rennen hat sich Red Bull Racing als Fun-Team der Formel 1 einen Namen gemacht - auch mit grandiosen Partys

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Jahren unterstützt 'Red Bull' zahlreiche Motorsporttalente in diversen Nachwuchsklassen, was perfekt zum jungen und dynamischen Markenimage passt. Der Schritt, in der äußerst sterilen Formel 1 ein eigenes Team zu betreiben, wurde daher zunächst kritisch beäugt, doch der Energydrink-Hersteller scheint die PR-Herausforderung optimal umzusetzen.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Party in Melbourne

Bei der Red-Bull-Party in Melbourne herrschte eine ausgelassene Stimmung

Gleich am ersten Rennwochenende der neuen Saison machte sich Red Bull Racing gerade unter den Berichterstattern viele Freunde, indem eine Mega-Party für 3.000 Gäste geschmissen wurde. Popstar Pink gab drei ihrer Hits zum Besten, bezahlte Models mischten sich unter die Menge und 'Red Bull' wurde in Massen ausgeschenkt. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro. Red Bull Racing ist aber auch das Team, das am Sonntagabend noch am längsten gefeiert hat - sogar lauter und wilder als Renault.#w1#

Mit Red Bull Racing macht die Formel 1 wieder Spaß

Perfekt ins Bild passt auch, dass die überseriösen Jaguar-Leader Tony Purnell und David Pitchforth vor die Tür gesetzt worden sind. Stattdessen hat Dietrich Mateschitz Christian Horner mit 32 Jahren zum jüngsten Formel-1-Teamchef gemacht und den geradlinigen Südtiroler und Lauda-Spezi Günther Steiner als Technischen Direktor verpflichtet. Erste Folge dieser Maßnahmen: In der Fabrik in Milton Keynes ist der Fun-Faktor wieder eingekehrt.

"Wir haben drei fantastische Fahrer und einen komplett neuen Geist im Team", nickte Horner im 'kicker'-Interview zustimmend. Alles sei neu: "Neue Philosophie, neuer Ethos, lauter glückliche Menschen - und wer happy ist, bringt auch bessere Leistungen. Wir haben klare Visionen, wollen ganz vorne mitkämpfen, aber gleichzeitig unseren Spaß dabei haben und den Millionen Fans all das zu geben, was die Formel 1 so aufregend macht: Freude, Spannung, Speed und Leidenschaft."

Coulthard wirkt auf Anhieb um fünf Jahre jünger

Selbst Routinier David Coulthard, der jahrelang ins enge PR-Korsett von McLaren-Mercedes gezwängt wurde, taut nun langsam auf: "Du musst dich bei uns nicht jeden Tag rasieren", soll ihm Mateschitz bei einem der Wintertests gesteckt haben. Resultat: Neuerdings trägt "DC" einen sportlichen Ziegenbart, genau wie sein jüngerer Teamkollege Vitantonio Liuzzi, der selbst in Pressemitteilungen nur "Tonio" genannt wird.

Mit Red Bull Racing ist also der Spaß in die Formel 1 eingekehrt, was dem Sport angesichts der leidigen Diskussionen auf politischer Ebene nur gut tun kann. Nur einer wird dieses Treiben möglicherweise skeptisch beobachten: Formel-1-Wirt Karl-Heinz Zimmermann, der nach den Grands Prix bisher stets die schillerndsten VIPs in seiner Hospitality begrüßen durfte, muss nun mit den Red-Bull-Partys konkurrieren...