Red Bull: "Podium in Monza wäre für uns wie ein Sieg"

Trotz der starken Vorstellung in Spa-Francorchamps zittert Red Bull in der Formel 1 vor der Powerstrecke Monza: Renault-Antrieb schon auf Augenhöhe mit Ferrari?

(Motorsport-Total.com) - Erste Startreihe für Max Verstappen im Qualifying, Platz zwei für Daniel Ricciardo im Rennen: Der Start in die zweite Saisonhälfte der Formel 1 verlief für Red Bull am vergangenen Wochenende beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps besser als erwartet. Denn auf der schnellen "Ardennenachterbahn" mit ihrem Vollgasanteil von 70 Prozent pro Runde hatte sich das britisch-österreichische Team im Vorfeld nicht besonders viel ausgerechnet.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Red Bull schlug sich in Spa-Francorchamps besser als erwartet Zoom

"Spa und Monza sind zwei der Rennen, die wir am meisten gefürchtet haben", sagt Teamchef Christian Horner. Doch schon in den Freien Trainings waren Verstappen und Ricciardo in der Zeitenliste ganz vorne zu finden, und auch im Qualifying und Rennen war der RB12 trotz des vermeintlich schwächeren Renault-Antriebs auf dem schnellen Kurs von Spa konkurrenzfähig.

Das lag vor allem an der guten Abstimmung des Autos, wie Ricciardo betont. "Was den Abtrieb betrifft, ist uns ein guter Kompromiss gelungen. Wir waren auf der Gerade recht schnell oder zumindest schnell genug und waren im zweiten Sektor konkurrenzfähig", sagt der Australier. Red Bull setzte auf einen besonders flachen Heckflügel, der sich aufgrund des guten Chassis im kurvenreichen Teil der Rennstrecke nicht als Nachteil auswirkte.

Außerdem traf Red Bull das Setup genau auf den Punkt. "Durch die heißen Bedingungen war es an diesem Wochenende sehr schwierig, die richtige Abstimmung zu finden", meint Ricciardo. Nicht zuletzt sei die starke Vorstellung auf der Powerstrecke Spa-Francorchamps aber auch den Fortschritten von Antriebshersteller Renault geschuldet. "Bei der Antriebseinheit sehe ich uns auf Augenhöhe mit Ferrari", meint Ricciardo.

Dennoch verfällt bei Red Bull vor dem an diesem Wochenende folgenden Grand Prix von Italien in Monza niemand in übertriebenen Optimismus. Auf dem im Vergleich zu Spa nochmals schnelleren Traditionskurs von Monza rechnet das Team mit einem schwierigen Wochenende. "Auf der Powerstrecke Monza werden wir uns schwer tun. Ich glaube nicht, dass wir Ferrari dort schlagen können, aber wir wollen den Abstand so gering wie möglich halten", sagt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko bei 'Sky'.


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Eine Wiederholung des Ergebnisses von Spa käme für Red Bull überraschend. "Ein Podium in Monza wäre für uns wie ein Sieg. Das müssen wir jetzt abwarten", so Ricciardo. "Wir kommen da gut vorbereitet hin, wollen aber nicht zu viel erwarten." Insgesamt darf Red Bull jedoch optimistisch auf die weitere Saison blicken. Platz zwei in der Konstrukteurswertung wurde in Spa gegenüber Ferrari gefestigt, und nach Monza folgen einige Rennstrecken, auf denen der RB12 seine Stärken besser ausspielen kann.

"Ab Singapur sind wir wieder besser aufgestellt. Dann kommen auch neue Teile", verspricht Marko. "Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere zweite Position bis zum Jahresende halten werden und bei einigen Rennen wieder ganz nahe an Mercedes herankommen."