Red Bull: Mitarbeiter sollten "nicht die Hauptlast der Budgetobergrenze tragen"

Auch wenn bereits vom Tisch ist, dass Mutterschutz & Co. unter den Kostendeckel fallen, mahnt Red Bull, dass die Mitarbeiter "nicht die Hauptlast tragen" sollten

(Motorsport-Total.com) - Die Budgetobergrenze der Formel 1 wird ab 2026 neu geregelt. Die FIA plant eine Erhöhung auf rund 220 Millionen Dollar, möchte im Gegenzug allerdings den Umfang des Kostendeckels erweitern und gleichzeitig die Liste der Ausnahmen reduzieren. Auch die Einbeziehung der Personalkosten, insbesondere des Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaubs und der Mitarbeiterverpflegung, stand zur Debatte.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Horner meint, dass die Mitarbeiter nicht die Leidtragenden sein dürfen Zoom

Bei den Teams stieß dieser Vorschlag auf Widerstand, sodass Mutterschutz & Co. im endgültigen Entwurf der neuen Budgetobergrenze wieder ausgeklammert werden sollen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner mahnt dennoch, dass die Mitarbeiter "nicht die Hauptlast einer Änderung der Budgetobergrenze tragen sollten".

Der Brite ist der Ansicht, dass sich die Kostenobergrenze weiterhin nur auf Elemente konzentrieren sollte, die einen direkten Einfluss auf die Leistung auf der Strecke haben, und nicht auf Personalangelegenheiten. "Es geht darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen dem, was ausgeschlossen ist, und dem, was in dieser höheren Zahl enthalten ist", sagt der Brite gegenüber Motorsport.com/Autosport.

"Macht eine Weihnachtsfeier das Auto schneller?"

"Ich denke, das Wichtigste für 2026 ist, dass die Mitarbeiter nicht die Hauptlast dieser Änderungen tragen müssen", macht Horner deutlich. "Ich denke, es wird eine vernünftige Diskussion darüber geben, was eingeschlossen wird, was ausgeschlossen bleibt und was wirklich relevant ist, um Leistung zu schaffen."

"Macht zum Beispiel eine Weihnachtsfeier das Auto schneller? Wenn das in die Obergrenze einfließen soll, dann will natürlich jeder Technische Direktor einen Frontflügel und keine Weihnachtsfeier", warnt der Red-Bull-Teamchef vor falschen Entscheidungen. "Ich will nicht sagen, dass unser Technischer Direktor keine Weihnachtsfeiern mag, aber er mag auch Frontflügel ..."

Lieber Frontflügel als Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter?

Lieber neuer Frontflügel als Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter? Zoom

"Es geht also darum, eine Balance zu finden, bei der die Mitarbeiter nicht die Hauptleidtragenden sind", so Horner. "Aber ich denke, insgesamt war es eine sehr produktive und vernünftige Diskussion."

Sauber: Unterschiedliche Lebenshaltungskosten beachten!

Sauber-Vertreter Alessandro Alunni Bravi ergänzt, dass es gegebenenfalls einen Ausgleich geben sollte, der die Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern berücksichtigt, in denen die zehn Teams beheimatet sind. Aus gutem Grund: Sauber ist in Hinwil in der Schweiz ansässig, wo das Leben deutlich teurer ist und die Löhne für die Mitarbeiter entsprechend höher sind als in Großbritannien oder Italien.

"Das Ziel ist es, Bereiche zu vermeiden, die von den Teams unterschiedlich interpretiert werden könnten, insbesondere die Definition von F1- oder Nicht-F1-Aktivitäten", sagt der offizielle Repräsentant des Sauber-Teams.


Fotos: F1: Grand Prix von Monaco


"Für Teams wie uns wird es wichtig sein, ein Element einzuführen, das die Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten ausgleicht, denn natürlich gibt es einen gewissen Unterschied zwischen den Kosten in der Schweiz und in anderen Ländern."

"Ich denke, wir sollten alle Teams auf das gleiche Niveau bringen, zumindest als Ausgangspunkt, sodass der Unterschied in den Fähigkeiten der Leute und der Qualität der Arbeit liegt und nicht in anderen Faktoren, die diesen Ausgangspunkt negativ beeinflussen können", betont Alunni Bravi.