Red Bull legt hinsichtlich 2006 einen Zahn zu

Laut Günther Steiner, dem Technikchef von Red Bull, ist nach eher schleppenden Wochen die Entwicklungsmaschine nun voll angelaufen

(Motorsport-Total.com) - Beim ersten Saisonrennen in Australien fuhr David Coulthard als Vierter noch mitten in die Weltspitze, auch in Malaysia und Bahrain waren er und Christian Klien konkurrenzfähig - doch als die Top-Teams vor dem Europaauftakt in Imola ihre gigantischen Entwicklungsmaschinerien anwarfen, konnte Red-Bull-Cosworth nicht mehr ganz Schritt halten.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner ist zuversichtlich, dass Red Bull bald Fortschritte machen kann

Am meisten getestet hat seit Saisonbeginn Ferrari, nämlich fast 19.800 Kilometer, gefolgt von BAR-Honda (15.500) und Renault (14.800). Red-Bull-Cosworth liegt in diesem Ranking mit weniger als 6.000 Testkilometern auf dem siebenten Platz, immerhin noch vor Sauber-Petronas, Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth. Dass darunter auch die Rate der Weiterentwicklung leidet, ist klar, zumal die Anlagen in der Fabrik in Milton Keynes nicht so weit ausgebaut sind wie bei den Top-Teams.#w1#

Dennoch will Red Bull in den nächsten Wochen das RB1-Chassis signifikant schneller machen: "Unser Getriebe läuft gerade erst an", sagte Günther Steiner, Technischer Direktor des österreichisch-britischen Rennstalls, in Barcelona gegenüber der 'Motorsport aktuell'. "Wenn ich den Vergleich anbringen darf: Bisher hatten wir keine Zahnräder. Jetzt haben wir erstmals zwei Testautos, die in Jerez zum ersten Mal im Einsatz waren."

"Auch im Windkanal werden Fortschritte gemacht", fuhr der aus dem deutschsprachigen Südtirol stammende Italiener fort. "In Barcelona haben wir einen neuen Unterboden und die hinteren Bremsen bekamen neue Kühlhutzen. Jetzt läuft der Kreislauf und wir können unsere Programme durchziehen." Steiner verwies auch auf den neuen Cosworth-Motor ab Nordamerika, von dem er sich 35 PS mehr verspricht, obwohl Cosworth sogar um 60 PS zulegen will.

Natürlich geht es bei dem Streben nach Weiterentwicklung bei Red Bull auch um die laufende Saison, primär konzentriert man sich aber schon jetzt darauf, alles für ein erfolgreiches Jahr 2006 in die Wege zu leiten. Das Designteam um Mark Smith, Bob Taylor und Ex-Ferrari-Mann Anton Stipinovich traf sich zwischen Imola und Barcelona mit den Ferrari-Granden Martinelli und Byrne, um über den kommenden V8 zu sprechen. Es seien "wunderbare" Diskussionen gewesen, so Steiner.