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Red Bull: Kommt in Montreal schon die erste Motoren-Strafe?

Red Bull bejubelt in Monaco das bisher beste Ergebnis dieser Formel-1-Saison, doch schon beim nächsten Rennen könnten den Piloten Strafversetzungen drohen

(Motorsport-Total.com) - Nach einer bisher schwierigen Formel-1-Saison 2015 gelang Red Bull am Sonntag beim Grand Prix von Monaco eine Art Befreiungsschlag. Mit den Plätzen vier und fünf fuhren Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo das bisher beste Saisonergebnis für das Team ein - sehr zur Freude von Teamchef Christian Horner. "Wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht", sagt er nach dem Rennen. "Einen Ferrari auf der Strecke zu schlagen und hinter beiden Mercedes und einem Ferrari auf die Plätze vier und fünf zu fahren, ist das Beste, was wir uns heute erhoffen durften."

Vor allem von der Leistung seines jüngsten Piloten, der zuletzt von Motorsportchef Helmut Marko offen kritisiert wurde, war Horner begeistert. "Das war ein gutes Rennen von Kwjat. Er hatte einen guten Start, seine Pace war gut, und hat abgeliefert, wenn er musste", so Horner. "Er hat sich die Reifen sehr gut eingeteilt. Das war sein bisher bestes Ergebnis in der Formel 1."

Auf dem engen und winkligen Stadtkurs von Monaco konnte Red Bull im Rennen seine Stärken ausspielen. "Wir konnten hier mit maximalem Abtrieb fahren und mussten keine Kompromisse eingehen. Und dabei hat sich das Potenzial des Chassis' gezeigt", so Horner. Zugleich wurde die Schwachstelle des Autos, der Renault-Antrieb, nicht so offensichtlich. "Das ist die Strecke im Kalender, auf der der Motor der geringste Rolle spielt", sagt Horner.

Die Tatsache, dass beide Fahrer ohne Probleme mit den Antriebseinheiten durchs Rennen gekommen sind, sei ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, meint Horner. Allerdings könnten die Probleme mit den Renault-Antrieben das Team schon in 14 Tagen beim Grand Prix von Montreal wieder einholen.

"Wir werden jetzt schauen, was wir in Montreal machen, ob wir dort die Strafe in Kauf nehmen oder nicht", will Horner einen erneuten Wechsel des Motors nicht ausschließen. Ricciardo und Kwjat haben in dieser Saison bereits vier Verbrennungsmotoren verwendet. Beim Einbau eines fünften erfolgt eine Strafversetzung um zehn Positionen.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco


"Es hängt davon ab, wie die Motoren nach diesem Rennen aussehen", will Horner einen erneuten Motorwechsel in Montreal weder ausschließen noch garantieren. Da Red Bull die Strafe in den nächsten Rennen ohnehin irgendwann in Kauf nehmen muss, wäre es taktisch nicht unklug, diese in Montreal zu kassieren, wo Überholen einfacher ist, und oft chaotische Rennverläufe mit Safety-Car-Phasen die Chancen zu Positionsverbesserungen bieten.