Red Bull: "Keine großen Überraschungen" für Webber

Mark Webber absolvierte mit dem Red Bull RB9 einen erfolgreichen ersten Testtag, warnt jedoch davor, sich auf den Lorbeeren des Basismodells RB8 auszuruhen

(Motorsport-Total.com) - Keine 48 Stunden nach der Präsentation in Milton Keynes erlebte der Red Bull RB9 im rund 2.000 Kilometer entfernten Jerez de la Frontera sein Streckendebüt. In den Händen von Mark Webber legte der neueste Bolide aus der Feder von Adrian Newey 73 problemlose Runden zurück. Nachdem Lotus-Pilot Romain Grosjean lange auf Platz eins der Zeitenliste geführt wurde, holte sich Webber die Bestzeit. Kurz vor Toresschluss wurde der Australier aber noch Jenson Button verdrängt. Der McLaren-Pilot sicherte sich trotz eines vorherigen Defekts (Benzinpumpe) mit knapp einer Sekunde Vorsprung deutlich die Tagesbestzeit.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber spulte mit dem neuen Red Bull RB9 über 70 problemlose Runden ab Zoom

So schloss Webber den ersten Tag am Steuer des RB9 mit 1:19.709 Minuten auf Platz zwei ab. "Es lief ziemlich gut. Wie Adrian schon anlässlich der Präsentation sagte, gab es diesmal keine nennenswerten Regeländerungen. Insofern gab es heute keine großen Überraschungen und ich wäre schon überrascht, wenn mir mit diesem Auto nicht erneut um den WM-Titel mitfahren könnten", so der Australier.

"Doch wir wissen auch, dass wir uns weiter verbessern müssen, denn man kann schnell den Anschluss verlieren. Wir dürfen uns jedenfalls nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen", setzt Webber fort und gibt zu bedenken: "Einer positiver Beginn ist immer schön, doch die anderen werden sicher noch nachlegen. Unser Job ist es nun, sicherzustellen, dass wir unsere Stärke behalten."

Teamchef Christian Horner sieht es ähnlich wie Webber und zeigt sich mit den ersten Eindrücken ebenfalls zufrieden: "Uns ging es in erster Linie darum, verschiedene Aero-Tests durchzuführen und einfach das Auto kennenzulernen. Da das Auto eine Evolution des RB8 ist, verhält es sich bis jetzt wie erwartet." Angesichts der nur zwölf zur Verfügung stehenden Testtage bis zum Saisonauftakt in Melbourne (17. März) kommt es laut Horner darauf an, "so konstruktiv wie möglich" vorzugehen.


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Jerez, Dienstag


Nach Aussage von Technikkoordinator Andy Damerum wurden am Dienstag "90 Prozent des geplanten Pogramms abgespult". Zwar gebe es beim RB9 laut Webber noch die "eine oder andere Variable auszusortieren, doch im Großen und Ganzen lief es ermutigend", wie der Australier betont. "Im Grunde war es wie ein Freitagstraining, bei dem wir zunächst damit begannen, die Reifen zu verstehen", sagt der WM-Sechste des Vorjahres und ortet angesichts der weicheren Pirelli-Mischungen im Vergleich zum Vorjahr "auf diesem Gebiet die größten Veränderungen, aber auch jede Menge positiver Anzeichen".

Jerez laut Webber "recht gut geeignet für Testfahrten"

In diesem Zusammenhang kamen den Teams am Dienstag die konstanten Außentemperaturen im Bereich von 12 bis 15 Grad entgegen. "Vor einem Jahr war es hier am Morgen noch sehr neblig", erinnert Technikkoordinator Damerum. "Grundsätzlich fühlt sich das Auto recht gut an. Ich bin zufrieden", bilanziert Webber, der auch am Mittwoch die Testarbeit für Red Bull erledigt, um "mehr Aero-Daten zu sammeln und die Reifen besser kennenzulernen", wie Damerum betont. Weltmeister Sebastian Vettel übernimmt den RB9 am Donnerstag und Freitag.

Wenngleich sich Jerez nicht im Rennkalender befindet, bezeichnet Webber den Kurs genau wie Barcelona als "recht gut geeignet für Testfahrten - vor allem in Bezug auf die Reifen, denn das Layout hat sich zwar nicht verändert, doch der Asphalt ist jedes Jahr ein bisschen anders". Dank der weicheren Pirelli-Reifen gingen die Rundenzeiten sofort in den Keller. Buttons Bestmarke war rund acht Zehntelsekunden schneller als die Bestzeit von Lotus-Pilot Kimi Räikkönen am ersten Testtag 2012 an gleicher Stelle.

"Ich glaube, die meisten Fahrer werden sich heute Abend zurücklehnen und sich vor Augen führen, dass die Zeiten ziemlich gut waren" Mark Webber

Webber räumt angesichts der am Dienstag erzielten Rundenzeiten mit einem Lächeln ein: "Ich glaube, die meisten Fahrer werden sich heute Abend zurücklehnen und sich vor Augen führen, dass die Zeiten ziemlich gut waren." Teamchef Horner jedenfalls will den Zeiten noch keine Bedeutung beimessen: "Wir werden erst in Melbourne sehen, wo wir wirklich stehen."