• 08.07.2010 22:53

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Red Bull: Kein Streit um die Chassis

Mark Webber wird ab Silverstone in einem Chassis starten, mit dem Sebastian Vettel zuvor Probleme hatte - Christian Horner: "Ein ganz normaler Vorgang"

(Motorsport-Total.com) - "Luscious Liz" hat einen neuen Freund. Nachdem Sebastian Vettel die Dame auf vier Rädern nach Unstimmigkeiten in die Wüste geschickt hatte, gabelt Mark Webber das Mädel nun dankend auf. Der Australier, der sein Auto beim hetigen Crash in Valencia zerstörte, wird ab Silverstone im ehemaligen Vettel-Chassis sitzen. Einige Beobachter vermuten bereits eine versteckte Stallorder. Webber könnte mit dem Chassis, mit dem Vettel Probleme hatte, künstlich eingebremst werden.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber konnte mit dem bisherigen Chassis zwei Siege einfahren

"Wenn wir einem Fahrer einen Vorteil verschaffen wollten, dann gäbe es andere Möglichkeiten", sagt Teamchef Christian Horner, der sich über die Vermutungen nur amüsiert. "Sebastian sitzt nun in einem Chassis, das Mark in Bahrain verwendete. So gesehen haben sie die Chassis nur getauscht. Im Laufe eines Jahres fährt jeder Fahrer jedes Chassis mal. Die Dinger werden genutzt wie jede andere Komponente auch."#w1#

"Letztlich ist ein Chassis nur ein Teil, an das später alle möglichen Anbauteile angebracht werden", sagt Horner. "Alle gehen bei uns durch eine strikte Qualitätskontrolle. Ich bin sicher, dass beide Chassis im gleichen Zustand sind." Bei Vettels ehemaligen Auto war das Chassis an jeder Stelle gerissen, wo die vordere Aufhängung verschraubt ist. "Es wurde aber mittlerweile repariert", verspricht der 37-Jährige.

Aufgrund des Webber-Unfalls von Valencia muss Red Bull nun ein fünftes Chassis backen. "Wir hatten eigentlich kein fünftes Chassis geplant", so der Teamchef. "Aber da eines nun kaputt ist, wird es unumgänglich, dass wir noch ein fünftes aufbauen." Ob Webber der bisher als "Luscious Liz" bekannten Dame einen neuen Namen gibt? "Ich weiß nicht, ob Mark seinen Autos Namen gibt", sagt Vorbesitzer Vettel. "Ich habe die exklusiven Rechte. Der Name gilt nur für mich."