• 13.04.2007 12:38

  • von Marco Helgert

Red Bull hat noch keine Flügel

Mark Webber wünscht sich, dass Adrian Newey völlig im Team ankommt, während David Coulthard das Team noch inmitten der Testphase sieht

(Motorsport-Total.com) - Mit Adrian Newey sollte bei Red Bull Racing die Saison 2006 in Vergessenheit geraten. Doch nach zwei Rennen der Saison 2007 ist klar, dass sich das Team noch lange nicht dort befindet, wo es die Teamführung gern sehen würde. David Coulthard und Mark Webber kämpfen momentan noch mit einer stumpfen Waffe gegen die Konkurrenz, doch beide setzen auf die kommenden Entwicklungen der nächsten Monate.

Titel-Bild zur News: David Coulthard Mark Webber

Mark Webber und David Coulthard erwartet noch einen langen Leidensweg

"Wir müssen einfach Geduld zeigen, ein Rennen macht noch keine Meisterschaft aus", so Coulthard, der weder in Australien noch in Malaysia die Zielflagge sah, gegenüber 'PA Sports'. "Wir befinden uns derzeit nicht im Meisterschaftskampf, sondern inmitten des Kampfes, das Team zu entwickeln. Wir haben noch einen Großteil der Saison vor uns, um daran zu arbeiten."#w1#

An gute Rennergebnisse sei daher kaum zu denken, vielmehr sei es ein "verlängertes Testen" des RB3. "Für die Rennen ist das nicht ideal", so "DC" weiter, "aber so ist es derzeit eben. Wir haben ein komplett neues Auto und einen neuen Motor. Wenn man sich die Teams ansieht, die derzeit gewinnen, dann haben die seit einigen Jahren Stabilität. Wir haben das nicht und es wird Zeit brauchen, diese aufzubauen."

Newey muss erst noch ankommen

Auch der neue Stardesigner des Teams, Adrian Newey, könne keine schnelle Verbesserung bewirken. Die Zusammenarbeit mit dem Engländer müsse zunächst auf- und ausgebaut werden. "Es geht darum, dass Adrian und die Leute, die mit ihm arbeiten, an den Bedürfnissen der Philosophie eines Formel-1-Autos arbeiten", so Mark Webber in Sakhir.

"Wir können aus diesem Auto sehr viel mehr herausholen, aber geht letztlich um die Anwendung und das Vertrauen in die Methoden, danach geht es nach vorn", fuhr er fort. "Es geht darum, dass alle zusammenarbeiten. Das tun sie, aber in der Vergangenheit gab es verschiedene Wege, das auch zu erreichen. Adrian mag einen bestimmten Weg, in der Vergangenheit hat das bei ihm auch gut funktioniert."

Doch nicht nur von der immer besser werdenden Aerodynamik erwartet sich der Australier eine Verbesserung, auch das Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung, das in Kanada debütieren soll, könnte einen großen Schritt nach vorn bewirken. "Wir brauchen das so früh wie möglich", erklärte er. "Wir verlieren ohne zu viel Zeit. Das wurde in diesem Team zu lange nicht verändert."

Keine Neuentwicklungen in Bahrain

Dennoch, den Mut verlieren weder Webber noch Coulthard. "Als wir nach Melbourne fuhren, dachten wir, dass wir dort völlig unter die Räder kommen würden", so Webber. "Aber wir kamen weit besser zurecht. Seither gab es einige Fortschritte, das ist ermutigend, aber nun sind achte und neunte Plätze nicht mehr genug. Jetzt liegt es an Christian (Horner, Teamchef; Anm. d. Red.), Adrian und den großen Mann (Diedrich Mateschitz, Red-Bull-Chef; Anm. d. Red.)."

"Wir wollen nun loslegen und wir müssen cleverer sein und härter arbeiten", forderte der Australier. Unnötiger Druck von oben sei dabei aber nicht hilfreich. "Es wird Zeit brauchen. Das alles ist Teil des Wachstumsschmerzes." Noch wird man in Bahrain klein sein, auch Coulthard erwartet nicht, dass dem RB3 plötzlich Flügel gewachsen sind.

"Wir haben keine Verbesserungen am Auto", erklärte er, "es gibt daher keinen Grund zu glauben, wir würden schneller als im vorherigen Grand Prix sein. Bei den Bahrain-Tests lagen wir ziemlich direkt im Mittelfeld, da werden wir wahrscheinlich auch am Wochenende sein."