Red Bull: "Die Luft wird dünner"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko blickt mit gemischten Gefühlen auf die zurückliegende Formel-1-Saison 2009 zurück

(Motorsport-Total.com) - Wenn Red Bull vor der Saison 2009 jemand vier Doppelsiege und zwei weitere Grand-Prix-Triumphe vorhergesagt hätte, dann hätte man denjenigen wohl glatt für verrückt erklärt. Doch dem österreichischen Team mit Sitz in Milton Keynes ist es gelungen, bis zum vorletzten Rennen um den WM-Titel zu kämpfen und sich an der Spitze zu etablieren.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Christian Horner und Dietrich Mateschitz

Helmut Marko im Gespräch mit Christian Horner und Dietrich Mateschitz

Dass es letztendlich um elf Punkte nicht mit dem Fahrertitel geklappt hat, sorgte zunächst noch für Enttäuschung in den Red-Bull-Reihen, doch der abschließende Doppelsieg in Abu Dhabi lässt das Team optimistisch in die Zukunft blicken. Ganz vorne weht in der Formel 1 allerdings ein anderer Wind als im Mittelfeld: "Die Luft wird dünner, die Freunde selektierter und man ist in einer ganz anderen Position", berichtet Red-Bull-Konsulent Helmut Marko bei 'Servus TV'.#w1#

"Das war für uns ungewohnt, aber an das haben wir uns eigentlich sehr schnell gewöhnt", so der Österreicher. "Auf der anderen Seite ist es auch ein wesentlich motivierenderes Gefühl, wenn man weiß, man kann ganz an der Spitze mitfahren. Nach dem Sieg in Abu Dhabi ist beispielsweise ein Ruck durch das Team gegangen. Jeder einzelne Mechaniker, jeder einzelne Ingenieur hat gesagt: Jetzt erst recht - und nächstes Jahr wollen wir die Meisterschaft!"

¿pbvin|512|2148||0|1pb¿Verloren hat Red Bull den WM-Titel nicht in der zweiten Saisonhälfte, sondern eher zu Beginn des Jahres, als Sebastian Vettel und Mark Webber im Gegensatz zu Jenson Button und Rubens Barrichello noch keinen Doppeldiffusor zur Verfügung hatten. Erst mit der Einführung eines solchen Systems ab Monte Carlo ging es richtig vorwärts. Bei Red Bull glaubt man heute noch, dass Adrian Newey grundsätzlich das beste Non-Diffusor-Auto entwickelt hatte.

"Die erste Hälfte war unser Problem, denn da gab es diese Diffusordiskussion. Wir sind mit einem Auto, das dem Gesetz entsprochen hat, gefahren. Bis wir uns dann auf diese andere technische Auslegung umgestellt hatten, war der Punkterückstand fast schon zu groß", so Marko. "In dieser Phase haben wir einiges riskieren müssen - sowohl Vettel fahrerisch, wie auch von der Strategie her. Aber letztlich sind wir ganz knapp gescheitert und generell sehr zufrieden mit unseren Erfolgen."