• 06.03.2009 10:26

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Der RB5 wird wieder zum Knorpelfisch

Bei Red Bull erlebt die Haifischflosse ein ganz besonders auffälliges Revival: Von Lufthutze bis zum Heckflügel durchgehendes Element

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Designer Adrian Newey hat die sogenannte Haifischflosse in der Formel 1 salonfähig gemacht. Vor Beginn der vergangenen Saison hatte das Team den damaligen RB4 mit einer nach hinten verlängerten Motorabdeckung ausgestattet, um den Luftfluss zum Heckflügel besser in den Griff zu bekommen. Dieses Konzept war 2008 von vielen Teams kopiert worden, die Haifischflosse gehörte nach und nach immer mehr zum gewohnten Anblick in der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Mark WebberJerez, Circuit de Jerez

Von der Seite fast wie ein Kombi: Mark Webber im Red Bull RB5

Dieser Trend schien sich mit der Einführung der neuen Aerodynamikregeln 2009 wieder zu relativieren. Einzig Renault präsentierte seinen neuen R29 von Beginn an mit der verlängerten Motorhaube, Toyota zog bei den Testfahrten in Bahrain mit einem ähnlichen Element nach. Für staunende Blick sorgte nun die neueste Version vom Red Bull RB5, der am letzten Testtag in Jerez mit einer Finne ausrückte, die den gesamten Zwischenraum von Lufthutze bis zum Heckflügel umfasst.#w1#

Eine Haifischflosse solchen Ausmaßes hatte man bislang in der Formel 1 noch nicht sehen können. Das neue Element entspricht genau der Philosophie von Newey. "Man muss konsequent sein. Alle Veränderungen müssen eine Verbesserung versprechen. Ich muss nichts Neues erfinden, nur um etwas anders zu machen", hatte der Stardesigner bei der Vorstellung des Neuwagens gesagt. Schon damals hatte er einige Veränderungen an seinem Entwurf angekündigt.

Durch die neueste Version der Motorabdeckung haben Verwirbelungen im zentralen Bereich des Hecks keine Chance mehr. Allerdings ergeben sich Nachteile. Eine solche Motorhaube dürfte mehr wiegen als ein herkömmliches Modell, besonders schwierig ist der hohe Schwerpunkt des großen Elements. "Allein wegen der Slicks muss man mehr Gewicht auf die Vorderachse bringen", hatte Newey kürzlich noch erklärt. Der neueste Wurf entspricht nicht gerade seiner eigenen Ansage.

"KERS bringt mehr Gewicht nach hinten", so Newey zu den Problemen mit der Hybridtechnik beim Bau des RB5. "Man hat weniger Ballast, mit welchem man spielen könnte. Im vergangenen Jahr hat man sehr viel Ballast in den Frontflügel und in die Nase gepackt. Jetzt mit KERS ist das nicht mehr möglich." Umso überraschender ist es daher, dass man das Auto von Mark Webber am Donnerstag zusätzlich mit der Haifischflosse am Heck belastete.


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Jerez


Folgen Sie uns!

F1-Tests: Zeiten, Termine, Statistiken

Exklusives Formel-1-Testcenter

Im F1-Testcenter finden Sie Zeiten, Termine und unzählige Statistiken zu den Testfahrten in der Formel 1!