• 23.09.2005 22:04

Red-Bull-Cosworth mit Problemen zum Auftakt

Kliens Unfall war nur der Tiefpunkt eines schlechten Auftakts für Red-Bull-Cosworth - Coulthard mit dem Handling äußerst unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Als 15. hatte David Coulthard heute in Interlagos 1,9 Sekunden Rückstand, war damit einen Tick schneller als Freitagstestfahrer Vitantonio Liuzzi. Außer Konkurrenz: Christian Klien (22.), der schon 20 Minuten vor Schluss des zweiten Freien Trainings wegen eines Unfalls aussteigen musste. Alles in allem war es also ein verkorkster Trainingsauftakt für Red-Bull-Cosworth beim Grand Prix von Brasilien.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Musste nach seinem Unfall den restlichen Fahrern zuschauen: Christian Klien

"Es war schwierig", seufzte "DC". "Ich hatte mit der Stabilität Probleme, außerdem fehlte es dem Auto an Grip und Balance. Ich bin ziemlich überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hätte, dass es hier so schwierig werden würde, aber jetzt haben wir eine Herausforderung vor uns. Wir kennen die Reifen aus den vergangenen Rennen, aber irgendwie fällt es uns hier schwer, damit eine gute Balance zu finden. Das hängt mit einer Kombination an Dingen zusammen, zum Beispiel den Streckenbedingungen und den Temperaturen, aber das bedeutet, dass wir Schwierigkeiten haben werden."#w1#

Ganz dem flippigen Red-Bull-Image entsprechend konnte sich der routinierte Schotte abschließend einen kleinen Witz in Anspielung auf die meist monotonen Aussagen seiner Fahrerkollegen nicht verkneifen: "Vielleicht ist das aber nur die falsche Einstellung. Vielleicht sollte ich einfach sagen, dass alles wunderbar ist und ich den morgigen Tag gar nicht mehr erwarten kann", grinste er.

Liuzzi flunkerte allerdings nicht: "Das war nicht leicht. In der ersten Session hatte ich einen Reifenschaden. Dadurch mussten wir unser Programm umstellen, das eigentlich recht aggressiv gewesen wäre. In der zweiten Session hatten wir gute Long-Runs, in denen wir nicht auf die Rundenzeiten geschaut haben. Mit dem Handling bin ich happy, aber die Strecke ist schwierig und man benötigt jede Menge Power. Wenn die Balance nicht gut ist, hat man ein Problem. Wir haben aber eine gute Basis gefunden, wenngleich Christian und David noch ein wenig am Setup arbeiten müssen", so der Italiener.

Klien konnte nach seinem Crash sowieso keine heile Welt vortäuschen: "Das erste Training war gut, denn ich war mit beiden Reifentypen schnell und hatte eine brauchbare Balance. Am Nachmittag habe ich dann aber leider das Heck verloren und mich gedreht. Es war komisch, denn ich habe wie immer gebremst, aber ich befand mich wahrscheinlich gerade auf einer Bodenwelle oder so. Das Heck ist einfach weggegangen, sodass ich rückwärts in die Reifenbarriere eingeschlagen bin", seufzte er.

Die Schlussbilanz zog Teamchef Christian Horner: "Die Zeiten waren heute gemischt mit Brasilianer auf dem dritten, vierten und fünften Platz und anderen Autos auf ungewöhnlichen Positionen", meinte der Brite. "Folglich ist es schwer einzuschätzen, wo wir stehen, aber wir haben einige Schwierigkeiten im Handling festgestellt, an denen wir arbeiten müssen. Christian geht es nach seinem Unfall gut, aber wir müssen erst herausfinden, was genau passiert ist. Die Radaufhängungen hinten sind kaputt, aber das bekommen wir für die morgigen Freien Trainings wieder hin."