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Razia von Marussia-Entscheidung kalt erwischt

Luiz Razia hatte sich Chancen auf das zweite Marussia-Cockpit ausgerechnet - Hoffnungen ruhen auf Force India und Caterham - GP2 keine Option

(Motorsport-Total.com) - GP2-Vize-Champion Luiz Razia kämpft seit Monaten um ein Cockpit in der Formel 1. Nach vier Jahren in der GP2, in denen der 23-Jährige insgesamt sechs Rennen gewann, will er nun endlich den entscheidenden Schritt in seiner Karriere machen. Doch immer mehr Türen fallen vor dem Brasilianer ins Schloss. Am Montag vergab Lotus sein zweites Cockpit für die Saison 2013 an Romain Grosjean, gestern wurde bei Marussia Max Chilton als zweiter Fahrer bestätigt. Vor allem die Entscheidung des britisch-russischen Teams hat Razia nach eigener Aussage kalt erwischt.

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Luiz Razias Chancen auf ein Formel-1-Cockpit schwinden Zoom

"Ehrlich gesagt hatten wir uns bei Lotus keine großen Chancen ausgerechnet, aber von Marussia wurden wir überrascht", wird Razia von 'globoesporte.com' zitiert. "Bis gestern haben wir noch mit ihnen gesprochen, und sie schienen an einer Verpflichtung interessiert. Selbst heute heißt es von ihnen noch 'wir überlegen', obwohl sie Max unter Vertrag genommen haben", beklagt sich Razia.

Allerdings dürfte dabei vor allem der Wunsch Vaters des Gedanken gewesen sein, denn bei Marussia galt Chilton schon lange als gesetzt, und für Lotus dürfte Razia nie ein ernsthafter Kandidat gewesen sein. Der Brasilianer will sich von diesen Rückschlägen jedoch nicht entmutigen lassen: "Ich habe schon immer von der Formel 1 geträumt, und werde das Ziel nicht aufgeben, für das ich zehn Jahre lang gekämpft habe", sagt er.

Für ein Renncockpit in der Formel-1-Saison bleiben Razia jedoch nur noch zweit Optionen: Force India und Caterham. Bei beiden Teams dürfte der 23-Jährige jedoch nicht erste Wahl sein. Bei Force India gilt eine Rückkehr von Adrian Sutil als wahrscheinlich. Um das zweite Caterham-Cockpit bewerben sich gleich mehrere Piloten. Großer Nachteil für Razia ist dabei, dass er in Bruno Senna einen Landsmann als Konkurrenten hat, mit dem er auf dem nationalen Markt um Sponsoren kämpfen muss.

"Wir haben mit beiden Teams gesprochen. Ich tue, was ich tun kann, aber meine Möglichkeiten sind begrenzt", erklärt Razia. "Ich kann mit den Teams sprechen und ihnen zeigen, was ich anzubieten haben, aber einige Teams bevorzugen anscheinend Fahrer mit Geld. Dagegen kann ich nicht ankämpfen. Ich habe Sponsoren, aber die haben ihre Grenzen. Das ist kein Fass ohne Boden", muss Razia eingestehen.

Sollte sich sein Traum von der Formel 1 nicht erfüllen, will Razia seine Karriere neu überdenken. Ein weiteres Jahr in der GP2 will er nach Möglichkeit vermeiden: "GP2 ist nicht meine Absicht. Einige Teams haben mich angerufen, aber ich habe die Möglichkeit ausgeschlagen", so der Brasilianer. "Ich konzentriere mich auf die Formel 1. Sollte das nicht klappen, muss ich mein Leben neu ordnen."