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Ralf Schumacher warnt Vettel: Wenn es so weitergeht, ist er 2020 weg

Sky-Experte und Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher blickt mit Sorgenfalten auf die Leistungen von Sebastian Vettel - Droht sogar die vorzeitige Kündigung bei Ferrari?

(Motorsport-Total.com) - Wie steht es um die Karriere von Sebastian Vettel? Der Deutsche selbst zeigt sich in Singapur auf einer seiner Lieblingsstrecken gelassen. Er werde sich aus seinem Tief schon wieder "rausboxen", kündigte der viermalige Weltmeister an. Teamkollege Charles Leclerc gibt ihm allen Grund dazu. Der 21-Jährige zwinge ihn förmlich, besser zu werden. Auch um nicht die zweite Geige bei Ferrari zu spielen, glaubt Landsmann Ralf Schumacher.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Vettel hat offiziell bis Ende 2020 Vertrag mit Ferrari Zoom

"So ein Rennen, wie es Sebastian Vettel in Monza erlebt hat, ist natürlich das Schlimmste, was einem Rennfahrer passieren kann - wenn man innerhalb des Teams demontiert wird", analysiert der Ex-Rennfahrer bei 'Sky'. Für Schumacher ist klar: Vettel ist seit den beiden Leclerc-Siegen nur noch die Nummer 2 bei den Roten.

"Das konnte man ja der einen oder anderen Aussage von Ferrari-Seite schon entnehmen", will er herausgehört haben. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist um Rückdeckung bemüht. Es gebe bei Ferrari keine Nummer 1, außer dem Team selbst. Über die Medien ließ er Vettel ausrichten, welch wichtiger Teil des Teams er sei.

Doch seit dem bitteren Kanada-Urteil ist der Leistungsträger abgefallen. Er holte satte 41 Punkte weniger als Leclerc im selben Zeitraum. Mittlerweile spricht das Team vom "starken Teamplayer" Vettel, nicht mehr vom Aushängeschild Vettel.

Schumacher rät ihm: "Er muss sich jetzt etwas einfallen lassen." Besonders seine Fehlerquote müsse er verbessern. Denn seit dem schicksalshaften Hockenheim-Ausfall vor einem Jahr geriet er in eine Abwärtsspirale, ein Fehler folgte auf den anderen.

"In Monza hat er sich erneut einen großen Patzer geleistet. Das darf natürlich nicht passieren." Denn eigentlich sollte der Deutsche vorzeigen, wie es richtig geht und Leclerc von ihm lernen. Aktuell scheinen sich die Rollen vertauscht zu haben.

Schumacher glaubt sogar, dass Vettel um seine Zukunft bangen muss: "Es geht ja auch um sein Cockpit für das nächste Jahr. Wenn es so weitergeht, würde ich nicht beschwören, dass Ferrari ihn behält. Er muss jetzt den Rest der Saison seinen Teamkollegen Charles Leclerc dominieren."


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Zwar hat der Deutsche einen Vertrag für die kommende Saison - Binotto meinte zuletzt sogar, dass er ihn auch nach 2020 halten möchte -, doch das sei laut dem Experten nicht in Stein gemeißelt. Sollte Vettel die Kurve nicht kriegen, was dann? "Sollte er das nicht schaffen, ist er - glaube ich - weg."

Noch kann der Heppenheimer aber eingreifen. Wie schon Nico Rosberg angemerkt hat, braucht Vettel nur ein starkes Rennen, vielleicht einen Sieg, mit dem er sich an der Spitze zurückmeldet. "Das Blatt im Motorsport wendet sich schnell", weiß Schumacher. Er müsse jetzt, am besten schon in Singapur (sieben Podestplätze!), an Leistungen wie in Montreal oder Hockenheim anknüpfen.