• 20.06.2006 13:54

  • von Adrian Meier

Ralf Schumacher: "Toyota rangiert für mich auf Platz vier"

Toyota-Pilot Ralf Schumacher ist zuversichtlich, dass der japanische Rennstall noch in diesem Jahr wird zulegen können, das Potenzial sei jedenfalls vorhanden

(Motorsport-Total.com) - Für Toyota läuft die Saison nach wie vor nicht rund. Wie bereits einige Male zuvor konnte Ralf Schumacher auch in Silverstone das Potenzial des japanischen Teams andeuten, doch ein schlechter Start und eine anschließende Kollision machten alle Hoffnungen auf ein gutes Resultat zunichte. Dennoch lässt sich Schumacher nicht entmutigen und hofft auf einige weitere Verbesserungen in dieser Saison, bevor er 2007 wieder voll angreifen will.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher ist für die restliche Saison recht zuversichtlich

"Toyota rangiert für mich aktuell auf Platz vier, hinter den drei großen Teams - aber wir sind schneller als Honda", erklärte der Deutsche gegenüber dem 'kicker', dass er die reine Performance seines Teams besser einschätzt als die bisherigen Ergebnisse und den Stand in der Konstrukteurswertung. "Mit etwas Glück können wir auch die jeweils zweiten Fahrer der Spitzenteams schlagen. Unser Problem ist insbesondere das Qualifying. Die Reifen können wir zurzeit erst im Rennen besser nutzen."#w1#

Weitere Entwicklungsschritte in Planung

"Mit etwas Glück können wir auch die jeweils zweiten Fahrer der Spitzenteams schlagen." Ralf Schumacher

Der in Monaco eingeführte runderneuerte Bolide TF106B war bereits ein Schritt in die richtige Richtung, einige weitere Verbesserungen werden im weiteren Saisonverlauf folgen: "Wir verbessern eher die Mechanik. Und dann kommen größere Sprünge in der Aerodynamik, die uns ebenfalls helfen sollten", zeigte sich Schumacher zuversichtlich. "Aber den genauen Zeitpunkt kenne ich noch nicht."

Dass man sich eventuell sogar so weit verbessern könnte, dass noch in diesem Jahr ein Sieg in Reichweite liegt, glaubt der 30-Jährige jedoch nicht, auch wenn ein Triumph ursprünglich der Plan des Teams war. Dies wäre laut dem Deutschen auch möglich gewesen, "wenn alles gelaufen wäre wie geplant. So aber brauchen wir vor Ende 2006 über einen Sieg gar nicht nachzudenken", meinte er. "Ich wäre schon zufrieden, wenn wir gegen Saisonschluss mit dem Speed mitkämen."

Dabei müsse sich jedoch ganz klar das Auto verbessern, schließlich ist der Einfluss des Fahrers eingeschränkt: "Die Mechanik muss einwandfrei passen, und dann kommt es darauf an, wie das Auto liegt, um konstant schnell um den Kurs zu fahren - mit dem Setup, das du willst. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem du das Auto nicht schneller machen kannst", erklärte der Toyota-Pilot.

Toyota hinkt beim Topspeed hinterher

"Uns fehlen sieben bis zehn km/h an Topspeed." Ralf Schumacher

Das Potenzial des Autos sei jedoch unübersehbar: "Dass das Potenzial da ist, hat Jarno Trulli in Monaco mit seiner starken Fahrt Richtung Podestplatz bewiesen", äußerte sich Schumacher hoffnungsvoll, dass sich schon bald auch die entsprechenden Ergebnisse einstellen werden. Die besten Chancen auf ein gutes Abschneiden sieht er dabei jedoch noch nicht bei den zunächst anstehenden beiden Rennen in Nordamerika.

Dort sieht er eher Probleme auf den japanischen Rennstall zukommen, da beide Strecken jeweils lange Geraden aufweisen: "Uns fehlen sieben bis zehn km/h an Topspeed. Aber das darf man nicht wegen des Motors so interpretieren, sondern rührt eher vom Heckflügel her. Darum, glaube ich, ist die Schikanenstrecke von Montreal für unser Auto etwas besser geeignet als Indianapolis", blickte er abschließend voraus.