• 25.02.2004 17:35

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: Probefahrt im BMW M3 GTR

BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher wagte sich bei den ETCC-Testfahrten von BMW an das Steuer des M3 GTR

(Motorsport-Total.com) - In rund einem Monat beginnt die neue Saison der European Touring Car Championship. In dieser Woche testet das BMW-Team mit Dirk Müller am Steuer den BMW 320i. Auch Ex-Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi ist bei den ETCC-Tests in Monza vor Ort. Schnitzer Motorsport nutzte ferner die Möglichkeit, um den neu aufgebauten BMW M3 GTR zu testen, der in diesem Jahr bei den 24 Stunden vom Nürburgring sowie anlässlich des 24-Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps an den Start gehen wird.

Titel-Bild zur News: BMW M3 GTR

Ralf Schumacher nahm heute in einem BMW M3 GTR Platz

Zwar war das Wetter mit Temperaturen von -4 Grad alles andere als optimal, doch im 'Autodromo di Monza' wagte sich neben den Stammfahrern Jörg Müller und Hans-Joachim Stuck am Mittwoch auch Ralf Schumacher an das Steuer des M3 GTR. Damit löste BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen ein Versprechen ein, das er dem 28-Jährigen Formel-1-Piloten im Rahmen der BMW-Motorsport-Party im Dezember vergangenen Jahres gegeben hatte.#w1#

Im Gespräch mit 'F1Total.com' erinnert sich Theissen: "Wir saßen in Seefeld zu späterer Stunde zusammen. Der BMW M3 GTR stand direkt neben unserem Tisch. Wir waren uns einig, dass es ein ganz tolles Auto ist. Ralf hat sich spontan dafür interessiert, den Wagen auch einmal zu fahren. Genauso spontan habe ich Charly Lamm dazu geholt, um weitere Details zu besprechen. Der heutige Termin war ideal, da Ralf gestern ohnehin in Imola getestet hat und Schnitzer sowohl mit der ETCC-Mannschaft als auch mit dem M3 GTR in Monza aktiv war. So ließ sich das leicht arrangieren."

Aus dem Jux wurde Ernst?

Ralf Schumacher hatte bisher nach eigener Aussage "geflunkert", um den Test geheim zu halten, da BMW darum bat, den Test "nicht an die große Glocke zu hängen": "Aber hier in Monza gab es heute natürlich keine Formel 1-Tests, sondern eine Aktion 'just for fun'! Ich durfte ausnahmsweise den M3 GTR testen", erzählt der Kerpener auf seiner Internetseite. "Bei der BMW-Motorsport-Saison-Abschlussfeier Anfang Dezember standen zu später Stunde Mario Theissen, Gerhard Berger und ich um den M3 herum und begannen herumzualbern. Und am Ende dieses Juxes stand der Wunsch und das damit verbundene Versprechen, dieses Auto einmal fahren zu dürfen. Ein Mario, ein Wort ? und schon saß ich in einem BMW-Tourenwagen."

Schumacher: Wie ein Fahrrad...

Das "Abenteurer" im Sportwagen beschrieb Schumacehr als "ein völlig anderes Fahrgefühl": "Kein Cabrio wie in der Formel 1, sondern Autofahren im Käfig ? Mann, wird dir da nach ein paar Runden heiß unter dem Helm. Im Vergleich zur Formel 1 kein Motorrad, sondern ein Fahrrad unter dem Hintern, und doch hatten die Runden in Monza so ihre Reize. Natürlich kannst du es nicht mit der Formel 1 vergleichen, aber es hat gar nicht so lange gedauert, da war ich auf dem Niveau der anderen BMW-Tourenwagenpiloten und manchmal sogar ein wenig schneller und konnte anhand der Aufzeichnungen sogar sehen, dass ich manchmal später gebremst habe als die Spezialisten."

Rückstand auf die "echten Profis" hatte der 28-Jährige beim Herausbeschleunigen aus den Kurven. Am Nachmittag übergab Schumacher das Auto an den ehemaligen BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger: "Ja wirklich, kein Spaß ? der will es auch noch einmal wissen: Wobei weiteren Einsätzen in meinem Fall die fehlende Zeit, in Gerhards Fall wohl die mangelnde Fitness im Weg stehen wird. Und das sage nicht einmal ich, sondern das ist ein interner BMW-Spaß, um den Gerhard ein wenig zu ärgern..." Berger fuhr heute nur ein paar wenige Runden, eigentlich war sein Test erst für Donnerstag angesetzt.