• 12.01.2007 12:35

Ralf Schumacher: "Möchte ein Rennen gewinnen"

Ralf Schumacher im Interview über den neuen Toyota TF107, sein Ziel, den ersten Sieg für das Team zu feiern, die neuen Regeln und vieles mehr

(Motorsport-Total.com) - Das Saisonziel für Ralf Schumacher ist klar: Er will als erster Fahrer einen Grand Prix für Toyota gewinnen. Heute in Köln wurde sein neues Arbeitsgerät, der TF107, vorgestellt. Im ersten Interview spricht er darüber, wie er das WM-Jahr 2007 angehen will und was er von diversen Regeländerungen hält.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hat sich vorgenommen, 2007 Toyotas ersten Sieg zu holen

Frage: "Ralf, mit welchem Gefühl gehst du in die Saison 2007?"
Ralf Schumacher: "Ich bin optimistisch. Ein Faktor, der für uns spricht, ist, dass wir das einzige Team sind, das in allen Bereichen Kontinuität vorweisen kann - von den Fahrern bis zum Reifenhersteller. Das sollte uns entgegenkommen, weil wir dadurch Stabilität gewinnen. Außerdem hat das Team wieder ein Jahr an Erfahrung hinzugewonnen, also müssten wir noch stärker sein. Wir haben das Potenzial, erfolgreich zu sein, und ich hoffe, dass wir das unter Beweis stellen können. Ich kann es gar nicht erwarten, bis es losgeht!"#w1#

2006 wurde die Basis für 2007 gelegt

"Der Trend zeigt in die richtige Richtung." Ralf Schumacher

Frage: "Was hat Toyota aus dem Jahr 2006 gelernt?"
Schumacher: "Wir stießen in viele neue Bereiche vor und sind happy mit der Arbeit, die wir in Sachen Speed verrichtet haben. Leider hatten wir Zuverlässigkeitsprobleme. In den meisten der letzten Saisonrennen lagen wir aber nur ein paar Zehntelsekunden hinter den Topteams Renault und Ferrari, was die durchschnittliche Rundenzeit angeht. Der Trend zeigt also in die richtige Richtung."

Frage: "Was sagst du zum neuen TF107?"
Schumacher: "Viele Dinge am Auto wurden verändert, vor allem in der Art und Weise, wie es entwickelt wurde. Ich bin da guter Dinge. Wir blieben ruhig und sortierten die Probleme aus dem Vorjahr aus. Die Vorzeichen stehen gut, es geht in die richtige Richtung. Motorenseitig sind wir gut gerüstet und an den Zuverlässigkeitsproblemen arbeiten wir. Es gibt einige mechanische Neuerungen, ein verbessertes Getriebe und solche Dinge - das Auto ist insgesamt optimiert. Aerodynamisch bin ich sicher, dass wir stark hinzugewonnen haben. Das sind die Schlüsselfaktoren."

Frage: "Bridgestone ist in diesem Jahr der einheitliche Reifenhersteller. Wie siehst du diese Situation?"
Schumacher: "Ich bin happy damit. Ich muss sagen, dass ich das schätze, weil die Reifenhersteller nicht mehr gezwungen sind, mit der Entwicklung das ganze Jahr hindurch Risiken einzugehen. Wir haben jetzt viel sicherere Reifen - und auch wenn wir eine Sekunde langsamer sind, ist die Show immer noch toll. Die Situation ist für alle Teams gleich, also eliminiert das auch viele Fragezeichen in Bezug auf die Performance."

Kleiner Vorteil im zweiten Bridgestone-Jahr

"Die Reifen sind ganz anders konstruiert als 2006." Ralf Schumacher

Frage: "Toyota hat schon ein Jahr Erfahrung mit Bridgestone. Seid ihr dadurch im Vorteil?"
Schumacher: "Die Reifen sind ganz anders konstruiert als 2006. Wir kennen Bridgestone aber schon ein bisschen besser, die Arbeitsbeziehung ist eng, daher hilft es schon, dass wir schon ein Jahr zusammengearbeitet haben. Pro Wochenende stehen künftig ja nur noch ein paar Reifenmischungen zur Verfügung, daher kann Bridgestone nicht viel machen, um den Teams zu helfen, abgesehen natürlich von der Erfahrung mit Dingen wie dem Reifendruck und dem Radsturz."

Frage: "Wie stehst du zum Einfrieren des Motorenreglements?"
Schumacher: "So etwas ist immer eine schwierige Entscheidung, denn ein Hersteller wie Toyota will den bestmöglichen Motor bauen und in der Entwicklung nicht eingeschränkt sein. Insgesamt betrachtet ist es aber keine schlechte Idee, denn die Rennen werden wegen ein paar PS mehr oder weniger nicht aufregender - die Zuschauer bekommen davon ja sowieso nichts mit. Langfristig gesehen halte ich die Entscheidung für richtig. Die Geschwindigkeiten bleiben unter Kontrolle und dadurch steigt die Sicherheit für uns Fahrer."

Frage: "Wie sehen deine persönlichen Ziele für Toyota aus?"
Schumacher: "Im Moment möchte ich mein erstes Rennen für Toyota gewinnen, denn das Team verdient Erfolg für die harte Arbeit, die es leistet. Natürlich ist die Weltmeisterschaft das Ziel eines jeden Fahrers - und darauf arbeite ich hin. Im Moment ist meine Hauptmotivation aber das Fahren in der Formel 1. Ich liebe meinen Job und genieße es sehr, Teil dieses Teams zu sein. Ich liebe, was ich mache. Ich bin erst 31 Jahre alt und noch sehr motiviert. Wenn das nicht so wäre, würde ich diesen Job nicht ausüben. Für ein Team wie Toyota zu arbeiten, wird immer interessanter, weil ich mich innerhalb der Toyota-Struktur sehr wohl fühle. Ich habe meine Zeit bei Toyota von Anfang an genossen, aber jetzt wird es immer besser!"