• 01.09.2004 13:40

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Mir tut dies wirklich Leid"

Ralf Schumacher bedauert, dass er trotz ärztlicher Freigabe beim Großen Preis von Italien nicht an den Start gehen kann

(Motorsport-Total.com) - Gestern musste das BMW-Williams-Team mitteilen, dass auch beim Großen Preis von Italien in Monza Antonio Pizzonia im Auto von Ralf Schumacher sitzen wird. "Monza ohne mich. Eine Entscheidung, die mich nicht gerade glücklich macht", äußert sich Ralf Schumacher auf seiner Internetseite enttäuscht über die notwendig gewordene Absage.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Erst in zwei Wochen nimmt Schumacher erstmals wieder im Auto Platz

Der Grund hierfür ist recht komplex, denn am Körper des 28-Jährigen liegt es nicht, dass er sein Comeback vertagen musste: "Ich fühle mich fit, habe in den letzten Wochen gemeinsam mit meinem Betreuer Daniel Dobringer täglich mehrere Stunden richtig hart trainiert und möchte endlich wieder ins Auto steigen."#w1#

Ärzte geben grünes, die Versicherung rotes Licht

Bei der Untersuchung am Montagnachmittag durch Dr. Johannes Peil in der Sportklinik Bad Hauheim bekam der Rennfahrer nach Kernspintomografie, Belastungstests der Wirbelsäule und allgemeinen Leistungs-Checks im Grenzbereich grünes Licht: "'Optimale Heilung, hervorragende Verfassung, absolut beschwerdefrei, die angeknacksten Wirbel absolut stabil', lobte er mich und gab aus medizinischer Sicht grünes Licht für meinen Einsatz in Monza."

Dass die Fans auch in Monza auf Ralf Schumacher verzichten müssen, hängt mit der Versicherung zusammen: "Die Versicherung hat mir leider einen Strich durch meine Comebackpläne gemacht: Die besteht nämlich auf einer 12-Wochenfrist zur völligen Genesung. So haben sie sich von Anfang an in einem Gutachten festgelegt. Diese 12 Wochen wären genau am Monza-Wochenende verstrichen gewesen."

Auch FIA-Arzt stand Comebackplan im Weg

Warum kann der Deutsche also nicht in Monza fahren, wenn die 12-Wochen-Frist da verstrichen wäre? "Ein Renneinsatz ist nur nach einem vorhergehenden Test möglich", erklärt Ralf Schumacher. "Der wäre bereits diese Woche in Monza gewesen. Für die Versicherung zu früh. Genau um eine Woche zu früh. Keine Ausnahme, keine Freigabe! Kein Rennen. Mir tut dies wirklich Leid."

FIA-Arzt Prof. Dr. Sid Watkins besteht auf diesen Test vor dem ersten Renneinsatz, weil vor einem Jahr Ralf Schumacher nach einem schweren Testunfall in Monza wenige Tage das Rennwochenende in Monza abbrechen musste, weil seine Beschwerden der Gehirnerschütterung zurückkehrten. Watkins möchte in diesem Jahr auf Nummer Sicher gehen.

Schumacher hätte auf eigenes Risiko fahren können

Allerdings hätte Ralf Schumacher durchaus in Monza an den Start gehen können. Er hätte Teamchef Frank Williams nur schriftlich versichern müssen, dass er im Falle eines weiteren Unfalls auf alle Ansprüche verzichtet - was der Kerpener aber nicht wollte. Er erhält im Moment angeblich pro Rennen 700.000 Dollar Gehalt - von der Versicherung und nicht von Frank Williams.

Über die Absage hat sich nach Aussage von Ralf Schumacher nur sein Sohn David gefreut, für den er jetzt noch zwei weitere Wochen Zeit hat: "Dann geht für uns beide die Saison mit Vollgas weiter. Für ihn im Kindergarten, für mich im Rennauto. Endlich!" Der 29-Jährige wird im Anschluss an den Italien-Grand-Prix testen und beim Großen Preis von China am 26. September sein Renncomeback feiern.