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Ralf Schumacher: "Es ist wie Fahrrad fahren"
Der BMW-Williams-Fahrer über Shanghai, sein Comeback nach drei Monaten, das heutige Training und vieles mehr
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, was hältst du von der Stadt Shanghai und dem Land?"
Ralf Schumacher: "Durch die letzten drei Monate bin ich ja an Ferien gewöhnt, also habe ich mir gleich am ersten Tag einen Stadtplan organisiert und eine Tour durch die Stadt gemacht. Das war ziemlich interessant. Ich lernte, wie man Tee richtig macht, sah die Bund und ein paar andere interessante Sachen. Es ist eine nette Stadt. Gebaut wird viel. Für eine so große Stadt ist Shanghai auch überraschend sauber. Das Essen ist gut, die Menschen sind freundlich, aber der Verkehr ist ein Chaos, denn es ist schon gefährlich, nur über die Straße zu gehen. Abgesehen davon waren die paar Tage brillant."
© xpb.cc
"Schön, wieder da zu sein": Ralf Schumacher mit Manager Weber
Frage: "Wie gefällt dir die Strecke?"
Schumacher: "Ich habe schon einige Beschwerden gehört, dass Tilke lauter ähnliche Strecken baut, aber ich muss sagen, dass hier ist eine ganz andere Geschichte. Der Kurs macht Spaß, viel Spaß, also haben sie wieder einen guten Job gemacht. Für uns Fahrer ist es eine technisch anspruchsvolle, aber sichere Strecke. Die Anlage ist fantastisch, also ist es schön, hier zu sein."#w1#
Das Rennfahren hat Schumacher gefehlt
Frage: "Zum ersten Mal seit deiner Kindheit hattest du eine so lange Pause vom Rennsport, dadurch auch viel Zeit zum Nachdenken. Bist du dadurch ein anderer Mensch geworden, hat sich irgendetwas für dich verändert?"
Schumacher: "Zunächst einmal möchte ich sagen, als ich nach drei Monaten das erste Mal wieder im Auto saß, wurde mir erst richtig bewusst, wie sehr es mir gefehlt hat, was ich eigentlich daran habe, ein Formel-1-Fahrer sein zu dürfen. Es ist auch nett, wieder mit denselben Leuten arbeiten zu können, auch wenn es nur noch für drei Rennen ist. Es war mein eigener Wunsch, wieder zurückzukommen und etwas zu bewegen. Ich habe nicht einmal eine Sekunde daran gedacht, nach dem Unfall keine Rennen mehr zu fahren. Damit hatte ich aus zwei Gründen kein Problem: Erstens, weil ich liebe, was ich tue, und zweitens, weil ich mich nicht an Indianapolis erinnern kann. Selbst wenn ich Fotos sehe, sehe ich die nur aus der Perspektive eines Zuschauers. Von daher ist das kein Problem für mich."
Frage: "Du hast dir während deiner Pause die Rennen im Fernsehen angeschaut. Wie sind Grands Prix deiner Meinung nach im Fernsehen?"
Schumacher: "Ich finde es sehr interessant, einen Grand Prix anzuschauen, wenn man einmal die Zeit dafür hat. Welche Strategie haben die verschiedenen Fahrer? Was für Informationen gibt es von der Strecke? Was passiert mit meinem Auto und meinem Team? Natürlich ist es nicht so leicht. Für die ersten drei oder vier Wochen ist es mir nicht schwer gefallen, weil ich mich kaum bewegen konnte, aber als ich mich wieder halbwegs fit fühlte und am liebsten schon wieder gefahren wäre, aber noch nicht durfte, da hat es mich schon gestört, denn ich wollte unbedingt zurück ins Auto und dem Team helfen. Ich muss aber sagen, dass Antonio und Marc einen sehr guten Job gemacht haben."
Frage: "Es gibt tolle Strecken wie diese, Bahrain, Sepang, aber andererseits auch großartige Strecken wie Spa mit langer Tradition. Wie soll man das balancieren - einerseits die modernen Strecken, andererseits die Tradition?"
Schumacher: "Ich habe nichts gegen eine gute Mischung, aber wenn die Budgets vorhanden wären, um die älteren Strecken hinsichtlich der Sicherheit auch zu verbessern, hätte ich auch nichts dagegen einzuwenden."
FW26 jetzt "viel leichter zu fahren"
Frage: "Wie viel besser ist das Auto jetzt als im Juni, als du das letzte Mal damit gefahren bist?"
Schumacher: "Es ist viel leichter zu fahren. Zu Beginn des Jahres hatten wir einige Probleme. Leider haben wir noch nicht den Speed, den wir haben sollten, aber es tut sich noch einiges und wie gesagt, immerhin ist es angenehmer zu fahren, vor allem in den High-Speed-Passagen, was mir entgegenkommt. Es ist einfach schön, wieder da zu sein, und das Abstimmen ist einfacher geworden. Früher war es viel schwieriger, ein gutes Rennauto daraus zu machen als jetzt."
Frage: "Am Ende der langen Geraden ist es ziemlich wellig, ausgerechnet vor der langgezogenen Kurve. Ist das ein Problem?"
Schumacher: "Noch ist das kein Grund zur Sorge, aber über die Jahre könnte es einer werden. Es ist aber die einzige Stelle, wo es Bodenwellen gibt."
Frage: "Was für eine Performance hast du dir an deinem Comeback erwartet und wie zufrieden bist du mit dem heutigen Training?"
Schumacher: "Es ist noch zu früh, um dazu etwas zu sagen, es ist ja erst Freitag. Wohl gefühlt habe ich mich im Auto schon in Silverstone. Ich fahre seit acht Jahren Formel-1-Autos - wenn du da einmal drei Monate weg bist, ist es wieder wie Fahrrad fahren. Die Strecke ist technisch ziemlich anspruchsvoll. Ich denke, ich komme damit ganz gut zurecht, was wichtig ist. Die Balance, die wir gefunden haben, ist ganz gut, also ja, ich bin zufrieden mit dem heutigen Tag."
"Schumi II" gegen drei Autos pro Team
Frage: "Was sagst du zu der Möglichkeit, dass nächstes Jahr jedes Team drei Autos einsetzen könnte?"
Schumacher: "Ich hoffe nicht, dass es so kommen wird, denn sonst hätten wir jedes Mal drei Ferraris auf dem Podium..."
Frage: "Dein Teamkollege bei Toyota wird nächstes Jahr Jarno Trulli sein. Was hältst du von ihm?"
Schumacher: "Es ist sehr gut für uns, dass er so früh mit der Arbeit beginnen kann. Für uns, als Toyota, war es das Beste, dass er schon letzte Woche in Silverstone testen konnte. Wie man gesehen hat, ist er ein sehr starker Teamkollege, und ich bin froh, dass er mit mir gemeinsam im Team sein wird. Mit so einem Teamkollegen ist es viel einfacher, ein Projekt nach vorne zu bringen."
Frage: "Heute haben wir einige Fahrer neben der Strecke gesehen. Wie schwierig ist dieser Kurs und wie ist es um die Sicherheit bestellt?"
Schumacher: "Die Strecke selbst ist sicher nicht gefährlich, aber in der Boxengasse ist es ziemlich rutschig und da müssen sich die Mechaniker in Acht nehmen. Da müsste man unbedingt etwas unternehmen."